Rituale und Traditionen zur Geburt aus aller Welt

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 4. Mai 2015

Verschiedene Kulturen - verschiedene Bräuche. Babywelten hat Rituale und Traditionen rund um die Geburt aus aller Welt zusammengetragen.

Babys kommen eigentlich überall gleich zur Welt – mit einer Spontangeburt oder per Kaiserschnitt. Doch was zuvor und danach geschieht, das ist in den verschiedenen Kulturen und Ländern ganz unterschiedlich.

Babywelten hat Traditionen rund um die Geburt aus aller Welt zusammengetragen. Und wenn Sie noch einen Brauch aus einem fremden Land kennen, können Sie uns diesen gerne an die Redaktion zusenden.

Lesen Sie hier die Riten und Gebräuche aus Asien und Amerika. Europa und Afrika haben wir auf einer eigenen Seite zusammengestellt:

afgnahistan geburt tradition babyAfghanistan: Stirnband

In Afghanistan erhalten Neugeborene ein besticktes Stirnband oder Mütze, die die ersten 40 Tage getragen werden soll.

Mütze oder Stirnband sollen helfen, dass sie eine „grosse Stirne“ erhalten. Denn eine hohe Stirne ist in diesen Regionen ein Zeichen von Würde und Intelligenz.

Bali: Hinduismus

Im Hinduismus kennt man einige Geburtszeremonien. Das beginnt schon in der Schwangerschaft. So ist beispielsweise Brauch, dass sich die zukünftigen Eltern während der Schwangerschaft bis einige Wochen nach der Geburt ihre Haare nicht schneiden dürfen!

Gleich nach der Geburt wird die Plazenta ins Familienhaus gebracht. Dort wird sie gewaschen und zusammen mit einem Stück der Nabelschnur in weissen Baumwollstoff gebunden und in ein Gefäss aus Ton oder Kokosnussschale gelegt. Das Ganze wird dann im Familienhof vergraben oder im Meer versenkt.

Nach der Geburt findet "Jatakarma", eine Zeremonie, um das Baby in der Welt willkommen zu heissen, statt. Mutter und Kind werden mit Opfergaben an der Tür des Familienhauses empfangen. Dabei zeichnet der Vater mit etwas Honig das Wort "Aum" auf die Zunge des Babys (oder gibt ihm auch nur etwas Honig in den Mund) und flüstert den Namen Gottes ins Ohr.

Weitere Zeremonien:

  • Reinigungszeremonie nach dem Abfallen der Nabelschnur im Haustempel. Küche, Brunnen und die umgebenden Gebäude werden gereinigt.
  • Nach 12 Tagen wird dem Baby gewünscht, dass Gott es immer beschützen wird.
  • Nach 42 Tagen findet eine grössere Zeremonie mit kleinen Opferkörbchen statt. Danach darf die Mami wieder im Haushalt arbeiten und sogar das Familienhaus wieder verlassen (der Mutterschaftsurlaub ist quasi vorbei).
  • Im Alter von 3 Monaten glauben die Hindus, dass die Seele in den Körper des Babies geht. Dann erst erhält das Baby seinen Namen und darf erstmals die Erde mit seinen Füsschen berühren. Es erhält zudem eine Halskette sowie Arm- und Fussreifen, die mit heiligem Wasser gesegnet wurden.
  • hindu, mundan, negeboren, kopf rasierenIm Alter von 6 Monaten findet die Mundan-Zeremonie statt. Das Baby ist nun ein balinesisches Jahr alt (210 Tage) alt und es werden ihm die Haare rasiert. Das Haar wird "geopfert" und in strömendes Wasser geworfen. Danach wird die Kopfhaut mit heiligem Wasser (Gangajal) gewaschen und eine Paste aus Kurkuma (Safranwurz, gelber Ingwer) und Sandelholz aufgetragen. Die Paste soll die Kopfhaut kühlen und helfen, dass allfällige Verletzungen schneller heilen.

    Dieses Ritual soll das Baby von negativen Energien aus dem vorherigen Leben befreien, denn das Haar, so glauben die Hinuds, ist unrein.

    Gleichzeitig aber glauben viele Inder auch, dass dies die Blutzirkulation anregt und danach das Haar dicker und gesünder nachwächst. So soll damit der Haarwuchs angeregt werden.

    Nach der Zeremonie wird gefeiert und Babi Guling (gegrilltes Schwein) gegessen.

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Quellen:

  • Baby Zeremonien auf Bali, indojunkie.com (Abrufdatum 4.5.2015)
  • Foto: khunaspix / duesV by fotolia.com