Alkohol
Alkohol gilt als häufigste Ursache für eine angeborene Behinderung des Babys. Mit diesem Wissen sollten Sie eigentlich ganz auf Alkohol während der Schwangerschaft verzichten. Dennoch: Die Wissenschaft ist sich noch uneins, ob ab welcher Menge und Intensität ein Gläschen Wein oder Bier dem Baby schadet.
Etwa jede fünfte Frau trinkt während der Schwangerschaft ein oder zweimal pro Woche Alkohol, wie eine Stude von Swiss Medical Weekly zeigt.3 Etwa gleichviel trinken nur einmal pro Woche Alkohol und weniger als die Häfte (44%) der Schwangeren verzichtet ganz.
Rund 10% der Schwangeren gaben in der Studie an, in der letzten Woche Wein getrunken zu haben, davon sagten 80 Prozent, dass sie nicht mehr als ein Glas getrunken haben.
Was passiert, wenn ich Alkohol trinke?
Alles, was Sie trinken gelangt über Ihr Blut direkt in die Plazenta und damit zu Ihrem Baby.
Ihr Baby kann Alkohol nicht genau gleich wie Sie abbauen, das heisst, der Fremdstoff, das Gift, bleibt viel länger im Körper Ihres Babys als bei Ihnen. Diesen Zustand nennt man Alkoholexposition.
Je nach Entwicklungsstadium des Embryos oder Fötus kann die Alkoholexposition Schädigungen am Körper, den Organen oder der Entwicklung der Nervenbahnen verursachen:
- 1. Trimester: Jetzt werden die Organe und Nervenbahnen im Körper Ihres Babys angelegt sowie das Gehirn entwickelt. Alkoholkonsum zu dieser Zeit kann dauerhafte und bleibende Schäden bei Ihrem Baby verursachen. Konsumieren Sie beispielsweise in der SSW 4 Alkohol, so kann dies die Kopfform beeinflussen, die sich während dieser Woche ausprägt.
- 2. Trimester: Während SSW 9 und SSW 19 können die Folgen einer durch Alkohol verursachten Störung besonders kritisch sein.
- 3. Trimester: In dieser Phase kann der Alkoholkonsum vor allem Teile des Gehirns beeinträchtigen, die beim Baby später zu Koordinationsproblemen wie auch Lese- und Rechenschwäche führen kann.
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Nach der Geburt: Wenn Sie viel Alkohol getrunken haben, wird Ihr Baby nach der Geburt einen Entzug durchmachen müssen. Die Symptome können sein:
- ein unwillkürliches sich rhythmisch wiederholendes Zusammenziehen der Muskel (Tremor)
- Krämpfe in der Rückenmuskulatur, die dazu führen, dass das Köpfchen nach hinten gezogen wird
- aufgetriebenes Bäuchlein. Siehe auch: Drogen währen der Schwangerschaft / Genussmittel und Stillen
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Quellen:
- 1Evelyne Muggli u.a., Association Between Prenatal Alcohol Exposure and Craniofacial Shape of Children at 12 Months of Age, DOI: 10.1001/jamapediatrics.2017.0778, jamanetwork.com (Abrufadtum 7.6.17)
- 2 FASD-Zentrum Berlin, www.fas-spohr.de
- 3 Cornelia Bornhauser u.a, 12.2017, Diet, medication use and drug intake during pregnancy: data from the consecutive Swiss Health Surveys of 2007 and 2012, smw.ch (11.1.18)
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Faktenblatt „Alkohol und Schwangerschaft“ (11.2011)
- Sucht Info Schweiz, Broschüre Alkohol und Schwangerschaft, (8.2012)
- Umweltbundesamt, Broschüre, START INS LEBEN – Einflüsse aus der Umwelt auf Säuglinge, ungeborene Kinder und die Fruchtbarkeit, 2008, www.umweltbundesamt.de (13.12.13)
- N24, Wer schwanger komasäuft, bleibt straffrei, www.n24.de (Abrufdatum 5.12.2014)
- Fotos: luna/Anton Petrus/Innervisionpro by Fotolia.com