

Alkohol
Alkoholkonsum vor dem Schwangerschaftstest
Vielleicht haben Sie in den ersten zwei Wochen, als Sie noch gar nicht gewusst haben, dass Sie schwanger sind, Alkohol getrunken. Machen Sie sich keine Sorgen: In den ersten vier Schwangerschaftswochen gilt das Prinzip „Alles oder nichts“.
Entweder, Ihre Blastozyste hat das gut überlebt – und Sie sind nun noch immer schwanger. Oder Sie hatten einen Abort.
Denn in dieser frühen Phase können geschädigte Zellen noch ohne Funktionsverlust durch andere Zellen ersetzt werden. Die Zellen haben sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf Funktionen festgelegt. Man nennt dies Omnipotenz. Der Embryo wird sich dann ganz normal weiterentwickeln. Erst wenn die Zellen ihre Omnipotenz verlieren und sich die Organe bilden, dann können geschädigte Zellen nicht mehr einfach durch andere ersetzt werden. Dann kommt es zu Fehlbildungen oder Störungen.
Schädigungen bei Alkoholkonsum
Eine Studie zeigt: Schon geringe Mengen Alkohol während der Schwangerschaft können einen Einfluss auf das Baby haben – vor allem auf sein Gesicht, auf die Form von Augen, Nase und Lippen.1
Von 1570 Frauen gaben 27%, während der Schwangerschaft wenig Alkohol getrunken haben (nicht mehr als zwei Einheiten/Tag und nicht mehr als total sieben Einheiten/Woche). Als ihre Kinder ein Jahr alt waren, wurden die Gesichter der Babys mit Computer vermessen und dabei subtilen Unterschiede festgestellt in den Gesichtern von Babys, deren Mütter Alkohol getrunken hatten, verglichen mit denen, deren Mütter es nicht hatten. Dazu gehörte eine etwas kürzere, umgedrehte Nase. Diese Veränderungen konnten jedoch nur unter Verwendung der bildgebenden Technik nachgewiesen werden und waren mit dem blossen Auge nicht sichtbar.
Aber: Auch nicht jede Alkoholexposition führt zu einer Schädigung: Das Risiko, ein Kind mit schweren Alkoholschädigungen zu gebären, wird für stark Alkohol konsumierende Schwangere auf 30% bis 40% geschätzt.
Zu den starken Schädigungen von Alkohol lesen Sie hier mehr: So schadet Alkohol dem Baby
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Quellen:
- 1Evelyne Muggli u.a., Association Between Prenatal Alcohol Exposure and Craniofacial Shape of Children at 12 Months of Age, DOI: 10.1001/jamapediatrics.2017.0778, jamanetwork.com (Abrufadtum 7.6.17)
- 2 FASD-Zentrum Berlin, www.fas-spohr.de
- 3 Cornelia Bornhauser u.a, 12.2017, Diet, medication use and drug intake during pregnancy: data from the consecutive Swiss Health Surveys of 2007 and 2012, smw.ch (11.1.18)
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Faktenblatt „Alkohol und Schwangerschaft“ (11.2011)
- Sucht Info Schweiz, Broschüre Alkohol und Schwangerschaft, (8.2012)
- Umweltbundesamt, Broschüre, START INS LEBEN – Einflüsse aus der Umwelt auf Säuglinge, ungeborene Kinder und die Fruchtbarkeit, 2008, www.umweltbundesamt.de (13.12.13)
- N24, Wer schwanger komasäuft, bleibt straffrei, www.n24.de (Abrufdatum 5.12.2014)
- Fotos: luna/Anton Petrus/Innervisionpro by Fotolia.com