

Ok oder tabu? Pflanzen und Kräuter, bei denen Schwangere vorsichtig sein sollten
Alles, was Sie nun esssen, gelangt via Muttermilch direkt zu Ihrem Baby. So können Speisen, die für Sie normalerweise gesund sind, zu Ihrem Baby kommen und dort vielleicht nicht gleich gut verarbeitet werden wie bei einem erwachsenen Organismus. Oder andere Produkte könnten vorzeitige Wehen auslösen.
Dazu gehören auch die Kräuter und Pflanzen der Naturheilmittel- und Phytomedizin. Natürlich spielt dabei auch immer die Dosierung eine sehr grosse Rolle. Wie bei Medikamenten und Alkohol sollten Sie im 1. Trimester möglichst auf Homöopathie und pflanzliche Heilmittel verzichten. Sollten Sie dennoch etwas nehmen wollen, lassen Sie sich in der Apotheke oder Drogerie oder von einem Homöopathen gut beraten.
Bei folgenden Pflanzen und Kräutern sollten Sie während der Schwangerschaft vorsichtig sein:
Pflanze | Erklärung | |
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Baldrian |
Bei Allergien gegen Baldrian meiden. Kann leichte Magen-Darm-Beschwerden auslösen. |
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Bärlauch |
Kann in grossen Mengen Frühgeburten auslösen. |
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Chili (Capsicum spp) |
Kann in grossen Mengen Sodbrennen verursachen. |
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Eisenkraut (Verbene officinalis) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter, deshalb erst in den letzten Schwangerschaftswochen und während der Geburt einnehmen. |
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Engelwurz (Angelica archangelica) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter, als Gewürz aber unbedenklich. |
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Fenchel (Foeniculum vulgare) |
Vorsicht, bei Allergien gegen Doldenblütler. Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter, als Gewürz aber unbedenklich. Nehmen Sie kein Öl ein. |
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Grüntee |
enthält wichtige Mineralstoffe, wie Fluor, Zink, Calcium, Kalium, Jod, Kupfer und Mangnesium. Begrenzen Sie ihn auf drei Tassen am Tag; übermässiger Genuss von Teein und Koffein verengt die Herzgefässe, kann Herzklopfen auslösen, den Herzschlag erhöhen und sich nachteilig auf die Durchblutung der Plazenta auswirken. |
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Himbeerblätter (Rubus idaeus) |
Entspannt die Gebärmutter, macht den Muttermund weich. In den letzten sechs bis acht Schwangerschaftswochen und während der Wehen eingenommen kann Himbeerblättertee den Geburtsvorgang erleichtern. |
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Holunderrinde (Sambucus nigra L) |
wirkt stark abführend und sollte deshalb nicht in grossen Mengen oder über einen längeren Zeitraum genommen werden. |
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Jasmin-Öl |
Stimuliert die Gebärmutter; darf während der Geburt genommen werden, um den Wehenschmerz zu lindern; wirkt entspannend. |
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Kamille (Matricaria recutita) |
Das Öl stimuliert die Gebärmutter. Als Tee jedoch unbedenklich. |
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Knoblauch (Allium sativa) |
Kann in grosse Mengen Sodbrennen verursachen; als Gewürz jedoch unbedenklich. |
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Kümmel (Carum carvi) |
Vorsicht, bei Allergien gegen Doldenblütler. Ätherische Öle, so auch Lavendelöl, nie bei Babys und nie im Bereich der Augen anwenden. |
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Lakritz (Glycyrrhiza glabra) |
Kann in grossen Mengen den Blutdruck ansteigen lassen; sparsam verwenden. |
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Lavendel (Lavendula argustifolia) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Gewürz aber unbedenklich. |
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Liebstöckel |
Stimuliert die Gebärmutter; als Küchengewürz unbedenklich. Wird jedoch oft bei langwierigen und schwierigen Geburten verwendet. |
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Majoran |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Küchengewürz unbedenklich. Kein Öl einnehmen. |
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Mohn | Auf Lebensmittel mit Mohnsamen sollte verzichet werden, da diese beim Ernten möglicherweise mit dem opiumhaltigen Milchsaft aus Stiel und Blätter in Kontakt kommen können. | |
Muskatnuss |
Hemmt die Produktion des Hormons Prostaglandin und enthält Halluzinogene, die sich auf den Fötus auswirken können. Als Gewürz unbedenklich. |
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Myrrhe |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter und kann Frühwehen auslösen. |
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Oregano und Oregano-Öl (Origanum vulgare) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Gewürz unbedenklich. Kein Öl einnehmen. |
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Petersilie |
Stimuliert die Gebärmutter und kann in grossen Mengen den Fötus schädigen; als Gewürz unbedenklich. |
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Pfefferminz (Mentha x piperita) |
Stimuliert die Gebärmutter; vermeiden Sie das Öl. Als Tee in geringen Mengen unbedenklich. |
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Rosmarin (Rosmarinus officinalis) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Gewürz unbedenklich. Kein Öl einnehmen. Kann Allergien hervorrufen. |
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Safran (Crocus sativa) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Gewürz unbedenklich. |
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Salbei (Salvia officinalis) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter und die Hormone; als Gewürz unbedenklich. Kein Öl einnehmen. |
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Selleriesamen und -Öl (Apium graveolens) |
Stimuliert in grossen Mengen die Gebärmutter; als Gewürz unbedenklich. |
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Schwarztee (Camellia sinensis) |
Begrenzen Sie ihn auf drei Tassen am Tag; übermässiger Genuss von Teein und Koffein verengt die Herzgefässe, kann Herzklopfen auslösen und den Herzschlag erhöhen und sich nachteilig auf die Durchblutung der Plazenta auswirken. |
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Thymian (Thymus vulgaris) |
Noch umstritten, ob es ein Gebärmutter-Stimulans ist. |
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Quellen:
- Bundesamt für Gesundheit (BAG), Broschüre „Ernährung für die Schwangerschaft und Stillzeit“,(12.2008)
- Pflanzenlexikon Kooperation Phytopharmaka www.koop-phyto.org (Abrufdatum 3.2013)