Jod
Jod ist ein Spurenelement. Es ist wichtig für den Aufbau der Schilddrüsenhormone (Thyroxin), die eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Zellteilung spielen.
In der Schweiz wird als Prävention von Jodmangel seit 1920 das Speisesalz mit Jod angereichert. Dank dieser Massnahme sind früher stark verbreitete Jod-Mangelerkrankungen wie Kropf oder geistige Entwicklungsstörungen verschwunden. Ein neuer Bericht der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK) zeigt nun aber, dass vor allem bei gebärfähigen und bei stillenden Frauen sowie bei Babys und Kleinkindern die Jodversorgung heute in einem kritischen Bereich liegt.
Ein Grund dafür ist, dass in der Lebensmittelindustrie in den letzten Jahren immer weniger jodiertes Salz eingesetzt wurde und andererseits die der Salzkonsum leicht abgenommen hat. Gleichzeitig aber werden auch immer öfter Salze (Himalaya-Salz, Fleur de Sel etc.), die nicht mit Jod angereichert sind. Deshalb wurde der Jodgehalt im Speisesalz per Anfang 2014 von 20 auf 25 Mikrogramm pro 100 g erhöht.
Schwangere brauchen mehr Jod
Während der Schwangerschaft brauchen Sie mehr Jod zum Aufbau Ihrer Schilddrüsenhormone. Diese sind entscheidend für die normale Entwicklung des Gehirns bei Ihrem Baby.
Zum einen scheiden Sie vermehrt Jod mit dem Urin aus, zum anderen beginnt bereits in der SSW 12 die Schilddrüse Ihres Babys zu arbeiten. Schon zwei bis vier Wochen vorher, beginnt Ihr Baby Jod zu speichern, das es für die Entwicklung des Gehirns braucht.
Als Schwangere sollten Sie deshalb täglich rund 250 Mikrogramm Jod zu sich nehmen.
Jodmangel kann zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen beim Fötus führen sowie das Risiko für eine Fehl-, Früh- oder Totgeburt erhöhen. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein Kropf (vergrösserte Schilddrüse) wird auf Jodmangel zurückgeführt. Ein schwerer Jodmangel kann zu Kretinismus führen. Ein leichter Jodmangel kann später zu einem geringeren IQ, Lese - oder Schreibschwäche führen.
Wo finde ich Jod?
Um den täglichen Jodbedarf auch in Schwangerschaft und Stillzeit zu decken, sollten Sie vor allem prinzipiell jodiertes Speisesalz verwenden, wie es in der Schweiz allgemein erhältlich ist.
Des Weiteren sollten Sie
- zweimal wöchentlich Fisch essen (aber Vorsicht, nicht alle Fische sind für Schwangere geeignet)
- Milch und Milchprodukte einnehmen
Falls Sie das Gefühl haben, zu wenig Jod zu sich zu nehmen, sprechen Sie mit Ihrer Ärtzin oder Ihrem Arzt. Nehmen Sie nie ohne Rücksprache zusätzliche Jod-Supplements, denn ansonsten kann es zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen.
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Quellen:
- Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bern Broschüre „Ernährung für die Schwangerschaft und Stillzeit“, Stand Dezember 2008
- Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, Jodgehalt in Kochsalz wird erhöht, www.news.admin.ch (7.1.2014)
- DACH-Referenzwerte, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), der Schweizerische nGesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) sowie der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung (SVE) herausgegeben werden. "Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“, Umschau Braus GmbH, 2008
- Palacios C, Pena-Rosas JP. Calcium supplementation during pregnancy for preventing hypertensive disorders and related problems : RHL commentary (last revised: 1 July 2011). The WHO Reproductive Health Library; Geneva: World Health Organization (Abrufdatum 1.0213)
- Schweizerische Nährwertdatenbank – Bundesamt für Gesundheit, naehrwertdaten.ch (Abrufdatum 1.2013)
- Bath SC.,Furmidge-Owen VL, Redman CWG and Rayman MP, “Gestational changes in iodine status in a cohort study of pregnant women from the United Kingdom: season as an effect modifier”, Am J Clin Nutr 2015; 101:1180-7