Ablauf einer Kaisergeburt

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 13. Mai 2016

Eine Kaisergeburt - auch natürliche Geburt genannt - möchte für Baby und Mami ein möglichst ähnliches Erlebnis wie eine Vaginalgeburt bieten.

Der Erfinder der Kaisergeburt, Gynäkologe Nick Fisk, beschreibt den Ablauf einer Kaisergeburt wie folgt: Vor der Geburt wird den Eltern ein Video gezeigt, wie ein Kaiserschnitt abläuft, und was genau bei einer Kaisergeburt geschieht. So können sich die Eltern entscheiden, ob sie eine Kaisergeburt haben möchten.

Zur Geburt können die Eltern ihre eigene Musik mit in den OP-Saal nehmen, um sich auf die Geburt einzustimmen. Auch darf die Frau ihre eigene Kleidung tragen, was bei einem steril gehaltenen Kaiserschnitt nicht möglich ist.

Im Operationssaal dann wird ihr der Pulsmesser nicht am Finger sondern an den Zehen angeklammert, damit sie die Hände frei hat. Ebenso wird das EKG von der vorderen Brustwand entfernt angelegt, damit nachher das Baby direkt auf die Brust gelegt werden, kann.

Natürlich erhält die Frau auch bei einer Kaisergeburt eine Peridural-Anästhesie. Dann beginnen die Ärzte mit dem Schnitt.

Zuschauen, wie das Baby zu atmen beginnt

Kurz bevor das Babyköpfchen erscheint, wird der Vorhang heruntergenommen, der den sterilen vom nicht-sterilen Bereich abtrennt. Der Kopf der Frau wird angehoben, sodass sie besser zu ihrem Bauch schauen kann. Der Bereich rund um den Schnitt wird gereinigt und schliesslich der Kopf durch die offene Wunde gehoben. Jetzt kann das Baby zu atmen beginnen, während sein Körper noch in der Gebärmutter ist.

kaisergeburt, kopf zeigt sichDas Baby wird einen Moment halb im Bauch gelassen, damit durch den Druck der Gebärmutter und des mütterlichen Weichgewebes die Lungenflüssigkeit aus den Lungen gepresst werden kann – so wie dies auch bei einer vaginalen Geburt geschieht, wenn das Baby durch den Geburtskanal gepresst wird. Gleichzeitig kann die Mami ihr Baby erstmals beobachten.

Auch die Ärzte beobachten das Baby, seine Gesichtsfarbe, den Ton seines Schreiens, seine Bewegungen, um sicher zu gehen, dass es dem Baby gut geht.

kaisergeburt, baby aus bauch ziehenSobald das Baby zu schreien beginnt, kommen Schultern, Arme und schliesslich die Beinchen an die Oberfläche.

Sofortiger Hautkontakt (Bonding)

Ist das Baby geboren und es geht ihm gut, wird es von der Hebamme sofort der Mutter auf die Brust gelegt. Vorgewärmte Tücher halten es warm.

Dann wird das Tuch, das den sterilen Bereich abtrennt, wieder gespannt und die Ärzte nähen die Wunde zu. Nun kann der Papi den Rest der mit einer Kunststoff-Klemme gekappten Nabelschnur abschneiden, gleich wie er es bei einer vaginalen Geburt tun dürfte.

kaisergeburt, bonding, baby mamiAnschliessend führt die Hebamme die ersten Untersuchungen des Babys durch, während die Mami ihr Baby bereits zum ersten Stillen anlegen kann.

Erst wenn die ganze Operation abgeschlossen ist, wird das Baby gewogen und in die Obhut des Papis gegeben, sodass die Mutter ins Spitalbett wechseln kann. Danach erhält sie Ihr Baby wieder an die Brust gelegt, sodass das wichtige Bonding fortgesetzt werden kann.

Die Kaisergeburt im Video

Eien Kaisergeburt auf youtube aus dem Jahre 2015.

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Quellen:

  • Smith J, Plaat F, Fisk N. The natural caesarean: a woman-centred technique. BJOG 2008;115:1037–1042, www.ncbi.nlm.nih.gov (Abrufdatum 13.5.2016)