Dammriss/Dammschnitt (Episiotomie)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 7. März 2016

Bei der Geburt kann es zu einem Dammriss kommen, wenn der Kopf des Babys sehr gross ist. Sorgen Sie deshalb schon vor der Geburt dafür, dass Ihr Damm sich leicht weiten lässt.

Der Damm, das ist der Teil Ihres Beckenbodens zwischen Scheide (Vagina) und After, wird während der Geburt besonders beansprucht. Ist der Kopf Ihres Kindes zu gross oder ist der Damm nicht weich genug, so kann er reissen. Sie können einem solchen Riss, oder gar einem Schnitt, vorbeugen, indem Sie bereits während der Schwangerschaft – vor allem aber ab SSW 34 Ihren Damm vorbereiten.

Dammriss

Beim Dammriss unterscheidet man vier Grade der Verletzung:

  • 1. Grades: Verletzung der Haut des Scheideneingangs und des Damms ohne Verletzung der Dammmuskulatur
  • 2. Grades: Riss der oberflächlichen Dammmuskulatur; der Afterschliessmuskel (Musculus sphincter ani externus) bleibt intakt; häufig mit ausgeprägtem Scheidenriss
  • 3. Grades: Riss des Damms und des Afterschliessmuskels
  • 4. Grades: kompletter Dammriss, bei dem auch die Vorderwand des Enddarms (Rektumvorderwand) eingerissen ist

Dammschnitt

Ein Dammschnitt ist ein kleiner Schnitt, der während der Geburt von Ihrer Hebamme oder der Ärztin/dem Arzt gemacht wird: Er erfolgt während der zweiten Geburtsphase, wenn ungefähr 2 bis 4 cm des Köpfchens Ihres Babys zu sehen sind. Ebenso wird ein Dammschnitt gemacht, um die Geburt zu beschleunigen (wenn Ihr Baby in Gefahr ist) oder um eine Zangen- oder Vakuumgeburt oder eine Steissgeburt zu erleichtern.

Dammriss/-schnitt vermeiden

Wenn Sie keinen Dammschnitt wollen, sagen Sie das Ihrer Hebamme oder den Geburtshelfern. So wird der Schnitt nur gemacht, wenn eine Gefahr für Sie oder Ihr Baby besteht. Wenn Sie den Damm während der Schwangerschaft gut vorbereitet haben, sinkt das Risiko für einen Dammschnitt eh. Zudem gibt es ein paar Punkte, die während der Geburt beachtet werden sollten:

  • Wenn sich der Kopf des Babys zeigt, werden Sie den Dehnungsschmerz als denselben „Schmerz“ wiedererkennen, den Sie während Ihrer Dammmassage gespürt haben. Verkrampfen Sie sich dann nicht, sondern pressen Sie weiter, damit die Geburt rascher erfolgen kann.
  • Sobald Ihr Damm durch den Kopf Ihres Babys stark gedehnt ist, hören Sie auf die Anweisungen der Hebamme. Sie wird Ihnen sagen, ob Sie nun pressen sollen oder nicht. Je langsamer und kontrollierter das Köpfchen Ihres Babys Ihren Damm dehnt, desto grösser ist die Chance, dass kein oder nur ein kleiner Dammriss entsteht.
  • Ändern Sie Ihre Geburtsposition: Auf allen Vieren kniend oder in aufrechter Position hilft die Schwerkraft bei der Geburt mit, sodass möglicherweise ein Dammschnitt oder -riss verhindert werden kann. Es gibt auch Untersuchungen, dass Wassergeburten Dammrisse eher vermeiden.
  • Massnahmen: Während der Wehen kann es sein, dass Ihre Hebamme Ihre Dammmuskulatur durch Massage oder warme Kompressen lockert.
  • Geburtsgel: Das von einem Schweizer Arzt entwickelte Geburtsgel „Dianatal“ kann ebenfalls während der Eröffnungs- und Austreibungsphase angewendet werden. Es bildet einen haftenden Gleitfilm im Geburtskanal und schützt die Vagina. Damit kann die Eröffnungsphase und die Austreibungsphase um bis zu 30 Prozent (ca. 26 Minuten) verkürzt werden, was zur Schonung des Beckenbodens, Vagina und des Damms beiträgt. Damit können Darmrisse gemindert werden. Das Geburtsgel ist nicht kassenpflichtig. Viele Kassen übernehmen jedoch die Kosten auf Anfrage. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse. Mehr Informationen zum Geburtsgel finden Sie auf der Webseite

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Quellen: