

Eintritt in das Spital
Wenn die Wehen beginnen und Sie sich unsicher fühlen – spätestens aber, wenn die Wehen alle fünf bis 10 Minuten kommen, sollten Sie Ihre Hebamme, Ihre Ärztin/Ihren Arzt anrufen oder direkt in das Spital fahren. Wenn Sie bereits angemeldet sind, wird man Ihnen sofort sagen können, wie es weiter geht und was Sie tun sollen.
Unbedingt sofort Ihre Hebamme, Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder das Spital anrufen müssen Sie wenn:
- Blut (nicht nur Schleim) aus Ihrer Scheide fliesst
- Die Fruchtblase platzt und das Fruchtwasser abgeht
- Sie ungewöhnliche Kopf- oder Bauchschmerzen haben
- Sie Ihr Baby nicht mehr spüren
Im Spital
Sobald Sie im Spital angekommen sind, können Sie entweder Ihr Zimmer auf der Wochenbettstation beziehen oder Sie werden direkt in die Gebärabteilung begleitet, je nachdem, wie weit Ihre Geburt schon fortgeschritten ist.
Wenn Sie in die Gebärabteilung kommen, wird die Hebamme Sie nach den medizinischen Unterlagen fragen, sofern diese nicht bereits hinterlegt sind. Dann wird sie Sie befragen, bzw. körperlich untersuchen
- Haben Sie schon Wehen, wenn ja, in welchem Abstand?
- Ist die Fruchtblase schon geplatzt?
- Welche Farbe hatte Ihr Fruchtwasser?
- Haben Sie einen Geburtsplan? Möchten Sie Schmerzerleichterungen, wenn ja welche?
Parallel zur Befragung wird die Hebamme folgende Untersuchungen vornehmen:
- Blutdruck, Puls und Temperatur messen.
- Blutentnahme zur Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor, falls dies nicht schon bei einer früheren Untersuchung geschehen ist. Ebenfalls wird - falls noch nicht geschehen - ein HIV- und Hepatits-B-Test gemacht. Gleichzeitig mit der Blutennahme wird Ihnen wahrscheinlich ein sogenannter Venenkatheter gelegt. Das heisst, die Nadel bleibt in ihrem Handrücken, sodass in einer Notsituation rascher gehandelt werden kann. Zudem kann durch diesen Katheter dann auch ein Schmerzmittel während der Geburt verabreicht werden.
- Wenn Sie eine Wassergeburt wünschen, wird Ihr Blut auf jedenfall auf HIV- und Hepatitis-C untersucht - zum Schutz des Personals.
- Urinprobe zur Bestimmung des Protein- und Zuckergehaltes, um eine Infektion oder Präeklampsie auszuschliessen.
- Mit Ertasten oder dem Ultraschallgerät wird die Position Ihres Babys festgestellt.
- MIt dem Ultraschallgerät wird nicht nur die Grösse und Lage Ihres Babys festgestellt, sondern auch die Fruchtwassermenge und die Lage der Plazenta.
- Vaginales Ertasten des Muttermundes, um zu sehen, wie weit er bereits geöffnet ist, und wie weit das Köpfchen schon ins Becken eingetreten ist.
Überwachung mIt CTG
Dann wird Sie die Hebamme wahrscheinlich an das CTG, den Cardiotokograph anschliessen, um die Herztöne Ihres Babys und die Wehen aufzuzeichnen. MIt diesen Messungen wird Ihr Baby überwacht, ob es ihm noch gut geht, ob es genug Sauerstoff hat.
Das CTG funktioniert auf Ultraschallbasis und Druckwellen und ist somit für Ihr Baby völlig ungefährlich. Vielleicht wurden Sie auch schon während der Schwangerschaft mit dem CTG überwacht.
Je nach Situation und Ablauf der Geburt, werden Sie auch später wieder an den CTG angeschlossen, damit allfällige Risiken für Ihr Baby frühzeitig erkannt und ausgeschlossen werden können.
Wenn die Wehen noch unregelmässig oder in längeren Abständen kommen, können Sie eventuell noch ein wenig draussen spazieren gehen, bevor Sie sich endgültig ins Gebärzimmer zurückziehen. Packen Sie deshalb auch Musik und Lektüre in Ihre Kliniktasche.
Artikel teilen:
Quellen:
- Universitätsspital, Klink für Geburtshilfe, Ratgeber Geburt , 6.2012
- Hebamme.ch, Routinetests in der Geburtshilfe, 9.2017 S. 4-9
- Fotos: Goodmoments by Fotolia.com