Geburt mit Hypno-Birthing

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 16. Februar 2018

Hypno-Birthing ist eine mentale Geburtsvorbereitung (Hypno = Hypnose und Birth = Geburt). Mit dieser Technik soll die Angst und der Geburtsschmerz abgebaut werden.

Die Hypnose

Als Hypnose wird ein natürlicher, sehr entspannter Wach-Zustand bezeichnet, bei dem sich der Mensch extrem gut auf etwas konzentrieren kann – gleich einem Zoom auf eine Tätigkeit, ein Gefühl oder einen Ablauf. Jeden Tag erleben Sie selbst zweimal den Zustand einer Hypnose, nämlich kurz vor dem Einschlafen, bzw. vor dem Aufwachen.

Auch während der Geburt erreicht die Frau diesen Trancezustand. Durch die Ausschüttung von Geburtshormonen verlangsamen sich die Gehirnwellen (Alpha-Zustand). Das hilft der Gebärenden, sich körperlich und mental zu entspannen, und die Gebärmutter wird besser durchblutet.

Mit der Hypnose bzw. Selbsthypnose wird dieser natürliche Trancezustand unterstützt, damit sich der Körper (das Unbewusste) noch besser auf die Geburt konzentrieren kann.

Vermeidung von Angst und Geburtsschmerz

geburt, hypno birthing, nypnobirthingMit Hilfe von Hypnose-Techniken soll die Angst vor der Geburt und dem Geburtsschmerz abgebaut und die Ausschüttung von sogenannten Endorphinen angekurbelt werden.

Endorphine werden im Körper produziert und regeln das Schmerz-Empfinden sowie den Hunger. Sie sind auch verantwortlich für das Gefühl von Europhonie. So können Endorphinausschüttungen beispielsweise bei Unfällen auch verhindern, dass Schmerzen verspürt werden.

Durch die Anregung der Produktion von Endorphin wird der Geburtsschmerz nicht mehr gleich empfunden. Damit kann unter Umständen auf weitere Schmerzmittel verzichtet werden.

Auch Ängste, die mit früheren traumatisch erlebten Geburten zusammenhängen, können aufgelöst werden.

Da die Gebärenden weniger Schmerz spüren, können sie sich tief entspannen und sich optimal auf ihren Körper und die Geburt konzentrieren.

Vorteile von Hypno-Birthing

  • Weniger Schmerzen und damit weniger Einsatz von Schmerzmitteln (PDA)
  • Weniger medizinische Interventionen (u.a. Dammschnitte, Kaiserschnitte)
  • Verkürzung der Geburtsdauer (Eröffnungsphase) um bis zu einige Stunden
  • Verminderung der Ermüdungserscheinungen vor und während der Geburt
  • schnellere körperliche Erholung nach der Geburt
  • entspannteres Mutter-Kind-Bonding
  • Die Geburt ist für die Kinder sicher und sanfter
  • Vertiefung der Mami-Papi (Geburtsbegleiter-)-Baby-Beziehung durch aktive Einbindung des Geburtsbegleiters
  • Ausgeglichene Babys als Reflexion der Geburt

Für wen ist Hypno-Birthing geeignet

Grundsätzlich ist Hypno-Birthing für alle Schwangeren geeignet – sei es, wenn Sie das erste Baby erwarten oder schon eine Geburt hinter sich haben. Die Methode hilft auch bei einem Kaiserschnitt, sich zu entspannen und die Geburt positiver zu erleben.

Dennoch gibt es gewisse Voraussetzungen, die beachtet werden müssen: Wenn bei Ihnen Verdacht auf eine postnatale Depression besteht oder Sie bereits in einem psychotherapeutischen Verfahren sind oder waren, sollten Sie dies Ihrer/m Hynobirthing-Therapeutin/en sagen. In solchen Fällen nimmt die Therapeutin Kontakt mit den anderen Fachkräften auf, um für Sie die optimale Strategie zu entwerfen.

Krankenkassen

Wird der Hypno-Birthing-Kurs als Geburtsvorbereitungskurs angeboten, beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten.

Hier finden Sie Adressen von Anbieterinnen von Hypno-Birthing-Kursen in der Schweiz.

PS: Herzogin Kate will auch ihr drittes Kind unter Hypnose gebären.

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Quellen:

  • Mongan, Marie F., HypnoBirthing Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt. ISBN-10: 1556436122
  • HypnoBirthing, www.hypnobirthing.ch (Abrufdatum 7.5.2015)
  • Fotos: The Duke and Duchess of Cambridge, Life in Pictures, www.dukeandduchessofcambridge.org (7.5.2015)