

Kaiserschnitt
Jede dritte Geburt in der Schweiz ist ein Kaiserschnitt (Sectio caesarea). Und die Tendenz ist stark steigend. Der Grund dazu liegt weniger daran, dass es viel mehr komplizierte Geburten gibt, sondern vielmehr daran, dass es mehr geplante Kaiserschnitte gibt.
Denn mit dem steigenden Alter der Gebärenden steigt auch die Kaiserschnittrate. Zudem entstehen immer mehr Kinder durch Kinderwunsch-Behandlungen, auch das ein Indiz für steigende Kaiserschnittzahlen.
Grundsätzlich wird beim Kaiserschnitt zwischen einem geplanten (primärem) und ungeplantem oder Not-Kaiserschnitt (sekundärem) unterschieden.
Ob Sie einen Kaiserschnitt haben oder nicht, entscheidet in erster Linie Ihre Ärztin/Ihr Arzt nach medizinischen Grundlagen. Immer häufiger jedoch entscheiden sich Frauen zusammen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt auch aus persönlichen, psychologischen oder sozialen Gründen für einen Kaiserschnitt. Dann wird das umgangssprachlich Wunschkaiserschnitt, genannt.
Der geplante Kaiserschnitt
Ein geplanter Kaiserschnitt wird im Normalfall gemacht, wenn das Risiko für eine normale, vaginale Geburt entweder für die Mutter oder das Baby zu gross ist. Das kann sein bei:
- Zu schmales Becken
- Frühgeburt
- Mehrlingsschwangerschaft. Wobei bei einer Zwillingsschwangerschaft die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, eines oder beide Kinder vaginal zu gebären.
- Steisslage
- Präeklampsie
- Plazenta praevia
- Vorzeitige Ablösung der Plazenta
- Herpeserstinfektion
- Rhesusunverträglichkeit
- Fehlbildungen des Kindes (z.B. offener Rücken, Spina bifida)
Ein geplanter Kaiserschnitt wird meistens in SSW 38 durchgeführt, um zu verhindern, dass die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt.
Hebammen raten dazu, mit dem Kaiserschnitt zu warten, bis die Wehen einsetzen: „Wehen sind sinnvoll: Das Glückshormon wird ausgeschieden.“
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Quellen:
- Bergisches Handeslblatt, Die Kaisergeburt, www.bergisches-handelsblatt.de (Abrufdatum 8.2013)
- Foto: © arztsamui - Fotolia.com