Kaiserschnitt oder Spontangeburt (vaginal)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 11. Juni 2018

(Wunsch-)Kaiserschnitt oder spontan gebären? Was ist der Unterschied? Babywelten hilft Ihnen, die für Sie richtige Art der Geburt zu finden.

Es gibt zwei Arten von Kaiserschnitt: Den planbaren, der oftmals auch als Wunschkaiserschnitt bezeichnet wird, und den ungeplanten, oder Notkaiserschnitt. Bei letzterem spielen die folgenden Überlegungen und Ausführungen nur eine geringe Rolle. Denn, wenn Sie einen ungeplanten Kaiserschnitt haben, geht es nur darum, dass Sie und Ihr Baby die Geburt möglichst gesund überstehen.

Auch beim geplanten Kaiserschnitt spielen die folgenden Ausführungen nur eine sekundäre Rolle, sofern Ihr Kaiserschnitt medizinische Indikatoren hat.

Wenn Sie allerdings selbst vor der Frage stehen, soll ich einen Kaiserschnitt haben oder spontan, also vaginal gebären, können Ihnen folgende Ausführungen vielleicht helfen.

Unter welchen Voraussetzungen entscheiden sich Frauen für einen Kaiserschnitt

Die Zahl der Kaiserschnittgeburten nimmt weltweit stark zu. So wird in der Schweiz jedes 3. Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht - 1998 war es noch jedes fünfte Kind. Auf den ersten Blick könnte man meinen, es seien einfach immer mehr Frauen, die sich einen Wunschkaiserschnitt vorstellen, welche die Zahlen nach oben treiben.

Eine Studie aus Deutschland hat aber gezeigt, dass sich nur zwei bis fünf Prozent der Frauen für einen Kaiserschnitt entscheiden, ohne dass irgendwelche medizinische Gründe vorliegen.

Gründe, welche die Frauen für einen Kaiserschnitt angaben:

  • Angst vor der Geburt
  • medizinische Diagnose (zB. Steisslage)
  • schlechte Erfahrung bei der ersten Geburt, evt. Notfallkaiserschnitt
  • bereits einen geplanten Kaiserschnitt bei der ersten Geburt
  • Sicherheit, dass es weniger Risiko für das Kind ist

Festgestellt wurde hingegen dass Frauen, die eine vaginale Geburt erlebt haben ohne grössere Komplikationen, nur sehr selten einen Kaiserschnitt für die nachfolgende Geburt wünschen.

Vorteile des Kaiserschnitts

  • Planbarkeit

  • Geringe Geburtsvorbereitung Allerdings wird Ihnen der Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses auch dann empfohlen, wenn Sie einen Kaiserschnitt haben werden. Denn dort lernen Sie nebst den wichtigen Dingen rund um die Geburt auch einiges über die Pflege während der Schwangerschaft, Beckenbodentraining, über die Babypflege und das Stillen.

  • Keine Wehen/Geburtsschmerzen

  • Kein Dammriss/-schnitt, Vagina bleibt unverändert

  • Plazenta kann gut entfernt werden
  • Psychologische Vorteile

Weitere interessante Themen

Artikel teilen:

Quellen:

  • Declercq, E. R., C. Sakala, et al. (2002). Listening to mothers: Report of the First National U.S. Survey
  • of Women's Childbearning Experiences. New York, Maternity Center Association
  • Eggesbo 2003. Eggesbø M, Botten G, Stigum H, Nafstad P, Magnus P.: Is delivery by cesarean section a risk factor for food allergy? J Allergy Clin Immunol. 2003 Aug;112(2):420-6. www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Gamble, J. A. and D. K. Creedy (2000). Women's request for a cesarean section: a critique of the
  • literature. Birth 27(4): 256–263
  • Hellmers, C. (2005). Geburtsmodus und Wohlbefinden. Eine prospektive Untersuchung an
  • Erstgebärenden unter besonderer Berücksichtigung des (Wunsch-)Kaiserschnittes. Aachen,
  • Shaker Verlag
  • Hildingsson, I., I. Radestad, et al. (2002). Few women wish to be delivered by caesarean section.
  • BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology 109(6): 618–623
  • Huh SY et al: Delivery by cesarean section and risk of obesity in pre-school age children: a cohort study. Arch. Dis Child 202; 97: 60-626
  • Karlström, A., A. Nystedt, et al. (2011). Behind the myth –few women prefer caesarean section in the
  • absence of medical or obstetrical factors. Midwifery 27(5): 620–627
  • Schneider K., Schelling M., Gnirs J., Lack N: Wunschsectio und Morbiditätsrisiken bei Mutter und Kind. In: Huch A, Chaoui R, Huch R (Hrsg): Sectio caesarea. 2001 (S. 118-121),