Hirnblutungen und Wasserkopf bei Frühchen

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 14. September 2014

Bei sehr leichten Frühgeborenen besteht die Gefahr von Hirnblutungen und damit das Risiko, einen Wasserkopf zu bekommen.

Hirnblutungen und Wasserkopf bei Frühchen

Frühgeborene, die vor SSW 32 zur Welt kommen, haben ein erhöhtes Risiko, eine Hirnblutung zu bekommen. Besonders gefährdet sind Babys, die bei der Geburt weniger als 1500 Gramm wiegen. Bei jedem dritten dieser Neugeborenen sind Blutungen im Gehirn festzustellen.

Der Grund für die Blutungen liegt darin, dass das Gehirn der Frühchen noch nicht voll ausgebildet ist. So kann die Geburt als Stressfaktor Blutungen auslösen.

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Computertomografie eines Hydrozephalus (links) - zum Vergleich ein normales Gehirn (rechts).

Das Blut kann die kleinen Kanälchen verstopfen, sodass das Gehirnwasser (Liquor) nicht gleichmässig abfliessen kann. Das Gehirnwasser sammelt sich und es bildet sich ein Wasserkopf (Hydrocephalus). Drückt die Flüssigkeit nun auf das Gehirn, kann es hier zu dauerhaften Schädigungen kommen. Diese können nicht mehr geheilt werden.

Ob Ihr Baby einen Wasserkopf bekommt oder nicht, sehen Sie zuerst daran, dass sich die Schädelnähte vorwölben. In den Vorsorgeuntersuchungen wird man auch einen vergrösserten Kopfumfang feststellen.

Therapie bei einem Wasserkopf

Wenn bei einem Frühchen ein Wasserkopf festgestellt wird, so kann eine Operation helfen. Das wird bei rund einem Drittel extrem kleiner Frühgeborener mit Hirnblutung erforderlich sein.

Als mögliche Operation wird eine Art "Drainage" gesetzt, ein sogenanntes mechanisches Stunt-System. Wie genau es aussieht ist von Klinik zu Klinik, von Arzt zu Arzt verschieden, Generell geht es aber darum,durch ein kleines Loch im Schädel einen ganz feinen Silikonschlauch in die Hirnkammer zu legen. Das andere Ende des Schlauchs wird unter der Haut entlang bis zur Bauchhöhle gezogen, sodass die überschüssige Hirnflüssigkeit über die Bauchhöhle abfliessen kann.

Bereits wird auch ein neues Verfahren angewendet, bei dem mit einem sehr dünnen Endoskop versucht wird, die mit Blut verstopften Gefässe im Gehirn zu suchen und sie auszuspülen.

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Quellen:

  • H. Collmann, N. Sörensen, J. Krauss, J. Mühling: Hydrocephalus in craniosynostosis. Oktober 1988
  • Luzerner Kantonsspital, Hydrocephalus, www.luks.ch (14.9.14)
  • Foto: MBq