Steisslage: Tipps und Tricks, damit sich Ihr Baby dreht

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 2. Juni 2019

Wenn Ihr Baby noch immer in der Steisslage liegt, wird man versuchen, das Baby äusserlich zu drehen. Babywelten gibt Tipps, was Sie dabei tun können, damit sich Ihr Baby noch dreht.

Nur noch rund vier Prozent aller Babys liegen am errechneten Geburtstermin mit dem Kopf nach oben.

Wenn Ihr Baby am Ende der Schwangerschaft noch immer in der Steisslage liegt, gibt es drei Möglichkeiten, die Sie mit Ihrem Partner und Ihrer Hebamme/Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen müssen:

  • Sie können Ihr Baby spontan gebären - mit wenigen Ausnahmen ist dies möglich - siehe weiter unten
  • Sie entscheiden sich, Ihr Baby per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen.
  • Man versucht das Baby noch irgendwie zur Wendung zu bewegen - aber zwingen können Sie Ihr Baby nicht, sich zu drehen.

Wir stellen Ihnen hier die gängigsten Methoden vor, wie sich Ihr Baby vielleicht noch in die Geburtsposition (Kopf nach unten) bringen lässt:

Moxibustion

Bei dieser Methode aus der Tradiditonellen Chinesischen Medizin TMC wird über bestimmte Punkte am Fuss der Schwangeren ein glühendes Moxakraut (aus gerolltem, oder gepresstem Beifuss) gehalten, das ähnlich wie eine brennende Zigarre aussieht. Selbstverständlich wird die Haut nicht berührt.

Die Wärme, die von der Glut ausgeht, an den bestimmten Punkten kann das Baby dazu bewegen, sich doch noch zu drehen.

Äussere Wendung

Wenn das Kind gesund und normal entwickelt ist und noch genug Fruchtwasser vorhanden ist, können erfahrene Hebammen oder Ärzte das Kind "von aussen" drehen. Dies geschieht meistens in der SSW 37, denn dann ist das Kind noch klein genug und es hat gerade noch soviel Platz, dass die Wendung erfolgsversprechend ist.

Im Ultraschall wird kontroliiert, wie schwer das Baby ist, wie es genau liegt, wo die Plazenta ist und wie viel Fruchtwasser vorhanden ist. Dann erscheinen Sie am vereinbarten Tag nüchtern bei der Hebamme. Hat sich Ihr Baby noch immer nicht gedreht, werden Sie ans CTG angehängt, damit überprüft werden kann, ob es Ihrem Baby gut geht.

Sie erhalten einen Katheter, über den Ihnen ein wehenhemmendes Mittel gegeben wird. Denn die Manipulationen könnten wehen auslösen, was verhindert werden soll.

Schliesslich legen Sie sich auf den Rücken, Ihr Becken wird etwas höher gelegt. Sie werden rund 20 Minuten liegen bevor zwei Geburtshelfer durch Drücken und Schieben versuchen, Ihr Baby zum "umdrehen" zu bringen.

Die Erfolgsquote liege bei Erstgebärenden bei fast 60 Prozent. Bei Frauen, die schon ein Kind haben, steige sie sogar auf über 70 Prozent.

Risiken einer äusseren Wendung

Natürlich gibt es auch bei der äusseren Wenung mögliche Risiken, die mit Ihnen vorgängig besprochen werden. Es sind dies:

  • vorzeitige Plazentalösung
  • vorzeitiger Blasensprung
  • vaginale Blutungen

Bei schwerwiegenden Komplikationen wird man einen Notkaiserschnitt machen. Aus diesem Grund wird eine äussere Wendung wenn möglich nicht vor SSW 37 gemacht. Allerdings ist ein Notkaiserschnitt sehr selten. Eine Statistik der Berliner Klinik für Geburtsmedizin „Vivantes Klinikum Neukölln“ zeigt, dass nur bei 25 Patientinnen von insgesamt 2026 ein Notkaiserschnitt gemacht werden musste (1,2 %).


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Quellen:

  • Schüngel, Petra, Berliner Klinik für Geburtsmedizin „Vivantes Klinikum Neukölln“, Die äußere Wendung bei Beckenendlage - eine differenzierte Auswertung von 1026 Fällen auf dem Hintergrund von 2026 Schwangerschaften, www.diss.fu-berlin.de (18.8.14)
  • Fotos: © Dmitriy Melnikov/ lunamarina - Fotolia.com