Wehen beschleunigen

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 20. März 2014

Babywelten erklärt, wie die Wehen beschleunigt und die Geburt vorangetrieben werden kann.

Manchmal will das Baby nicht so rasch kommen, wie wir das gerne hätten. Vor allem, wenn Sie Ihr erstes Baby bekommen, kann alles etwas länger dauern.

Wenn eine Geburt allerdings so lange dauert, dass die Mutter ermüdet und gar keine Kraft mehr hat, zu pressen, oder wenn es für Mutter und Kind zu anstrengend wird, wird Ihre Hebamme vielleicht Massnahmen ergreifen. Dazu gehört u.a. auch ein Wehentropf.

Denn: Dauern die Wehen zu lange, können Komplikationen wie Pyrexie (hohe Temperatur) auftreten.

Warum dauert eine Geburt so lange?

Keine Geburt ist gleich wie die andere – so wie auch keine Schwangerschaft gleich wie die andere verläuft. Es gibt Frauen, bei denen zieht sich die Geburt über viele Stunden hin, andere kommen nicht einmal mehr rechtzeitig ins Spital, schon ist das Baby da.

Gründe für die Dauer können unter anderem Verkrampfungen sein: Wenn Sie Angst vor den Wehenschmerzen haben, spannen Sie sich vielleicht an. Das ist absolut natürlich und normal. Quasi jede Frau hat irgendwann während der Geburt Angst.

Da helfen entspannende Massagen, vielleicht ein warmes Bad, Cranio-Sacral-Therapie, herumlaufen oder einfach, dass Sie Ihre Position wechseln.

Andere Gründe für das Hinziehen können sein:

  • Das Baby liegt so, dass es nur schwer in den Geburtskanal gestossen werden kann
  • Die Wehen sind sehr schwach
  • Ihr Becken hat nicht die perfekte Form oder ist nicht gross genug.

Wehenhormon Oxytocin

Es gibt verschiedene Methoden, die Wehen zu beschleunigen. Wir haben Ihnen 10 Tipps, die Wehen natürlich zu beschleunigen zusammengestellt. Wenn diese nicht nützen, wird Ihnen die Hebamme vielleicht aber auch das Wehenhormon Oxytocin verabreichen. Es bewirkt, dass sich die Gebärmuttermuskulatur (Myometrium) zusammenzieht, und löst damit die Wehen aus. Oxytocin gibt es als Tablette, als Nasenspray oder es wird Ihnen intravenös über den sogenannten „Wehentropf“ verabreicht.

Oxytocin kann nach der Geburt aber auch Nachwehen auslösen – Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die unmittelbar nach der Geburt der Blutstillung und später der Rückbildung (Involution) des Uterus dienen.

Der Wehentropf

Wenn sich der Muttermund gar nicht öffnen will und die Wehen auch nicht stärker werden, kann es sein, dass die Hebamme die Ärztin/den Arzt informiert. Vor allem, wenn Sie selbst immer mehr erschöpft sind.

Man wird Ihnen vorschlagen, Ihnen einen Wehentropf zu verabreichen. Sie werden dazu an den Tropf angehängt und durch eine Kanüle wird Ihnen eine synthetische Form des Wehen-Hormons Oxytocin gegeben. Wahrscheinlich wird dabei der Herzschlag des Babys sowie die Wehentätigkeit auch mit dem CTG überwacht, um eine Überstimulierung zu vermeiden.

Falls Sie Syntocinon bekommen, kann es sein, dass Sie Schmerzmittel benötigen, um diese künstlichen Kontraktionen auszuhalten.

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Quellen:

  • Joachim Schulz et al.: Geburtskunde und praktische Geburtshilfe. Lehmanns Media-Lob 2002
  • Smith CA, Crowther CA. Acupuncture for induction of labour. Cochrane Database of Systematic Reviews 2004, Issue 1. Art. No.: CD002962. DOI: 10.1002/14651858.CD002962.pub2, onlinelibrary.wiley.com