

(Illegale) Drogen während der Schwangerschaft
Sie als Schwangere wissen es eigentlich schon: Drogenkonsum gefährdet das Baby und kann bei ihm unwiderrufliche Schäden anrichten. Auch nach der Geburt haben Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft Drogen konsumiert haben, Probleme.
Zum Drogenkonsum zählen zum einen die allgemein bekannten Opiate aber natürlich auch Alkohol und Nikotin.
Bei einer Studie gaben nur gerade 1.9% an, während der Schwangerschaft einen Joint geraucht zu haben. Weitere Drogen wurden nicht angegeben.1
Der Anteil der Schwangeren, die harte Drogen konsumieren, hat in der Schweiz in den letzten Jahren enorm abgenommen. Dennoch sind beispielsweise im Raum Basel 2012 noch immer 5 Babys von drogenkonsumierenden Müttern entbunden worden.
Auswirkungen von Drogenkonsum währen der Schwangerschaft
Die Drogen gelangen via Plazenta direkt ins Blut des Fötus. Sie können aber auch die Plazenta selbst schädigen, indem diese weniger gut durchblutet wird. Damit bekommt das Baby zu wenig Nahrung und kann sich nicht richtig entwickeln.
Frühgeburt
Eine schlechte Durchblutung der Plazenta kann auch zu Plazentaablösung und vorzeitigen Wehen führen. Die Folge ist oft ein Abort oder eine Frühgeburt.
Spätfolgen für das Baby
Eine US-Studie hat auch gezeigt, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Hanf konsumierten, in verschiedenen Tests zur visuell-motorischen Koordination oder zur Problemlösungsfähigkeit schlechter abschnitten als Kinder, die nicht mit Cannabis in Berührung gekommen waren. Gleichzeitig wurden eine verminderte Aufmerksamkeit und Verhaltensprobleme festgestellt.
Allerding: Ob dies nur auf den Marihuana-Konsums alleine zurückzurückzuführen ist, können die Experten noch nicht mit Sicherheit sagen. Denn bei ihren Studien haben sie festgestellt, dass Schwangere, die zu Cannabis konsumieren, oft zusätzlich Alkohol trinken und rauchen oder noch andere Drogen nehmen.
Wenn das Kind dann grösser ist, werden häufig Entwicklungsverzögerungen, Sprachprobleme oder Lernstörungen beobachtet.
Das Neugeborene muss Entzug machen
Wenn ein Baby einer Drogenkonsumentin zur Welt kommt, wird das Baby erst einmal einen Entzug machen.
Zwar wird es die Mami nach der Geburt für die ersten Stunden in ihrem Arm halten dürfen (Bonding), doch dann wird es auf die Neugeborenen-Station gebracht, wo es unter bester Überwachung seinen Entzug machen muss.
Die ersten Entzugs-Symptome können in den ersten drei Tagen – aber auch noch bis zum 7. Tag auftreten. Die Symptome sind ganz verschieden: vermehrtes Schreien, verkürzte Schlafphasen, Krämpfe etc. Dazu können Schwitzen, Temperaturschwankungen, starkes Saugbedürfnis, Niesen, Erbrechen, Koliken oder Durchfall kommen.
Bei einem Nikotinentzug zeigt das Baby eine Übererregbarkeit, wird wahrscheinlich endlos schreien und Schlafstörungen haben.
Beim Alkoholentzug zeigen sich als Symptome mit Irritabilität, ein unwillkürliches sich rhythmisch wiederholendes Zusammenziehen der Muskeln (Tremor), Krämpfe in der Rückenmuskulatur, die dazu führen, dass das Köpfchen nach hinten gezogen wird, sowie ein aufgetriebenes Bäuchlein.
Suchen Sie Hilfe
Sollten Sie Drogen konsumieren und schwanger sein, wenden Sie sich unbedingt an Ihre Vertrauens-Fachperson, eine Hebamme oder Ärztin/einen Arzt – nicht nur Ihnen, sondern vor allem auch Ihrem Baby zuliebe. Sie können Ihnen direkt weitere Hilfe zukommen lassen.
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Quellen:
- 1 Cornelia Bornhauser u.a, 12.2017, Diet, medication use and drug intake during pregnancy: data from the consecutive Swiss Health Surveys of 2007 and 2012, smw.ch (11.1.18)
- Marijuana use during pregnancy and lactation. American College of Obstetricians and Gynecologists, Obstet Gynecol 2015; 126: 234-238, journals.lww.com (Abrufdatum 20.9.2015)