Blutungen während der Schwangerschaft
Während verschiedenen Stadien der Schwangeschaft können Blutungen auftreten. Oftmals sind sie harmlos (Schmierblutungen oder Spotting) - aber es gibt auch Momente, wo Sie dringend Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Hebamme aufsuchen sollten.
Sollten Sie eine Blutung haben, beobachten Sie sie. Eine leichte Blutung ohne Schmerzen, auch wenn sie immer mal wieder auftritt, muss kein Anzeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung sein. Nehmen Sie dies jedoch als Hinweis, sich vielleicht eine Pause zu gönnen.
Nidationsblutung kurz nach dem Eisprung
Ganz zu Beginn der Schwangerschaft bemerkt rund jede vierte Frau eine schwachen Blutung, die so genannte Nidations- oder Einnistungsblutung. Oftmals wird das mit einer zu früh gekommen Periode verwechselt, obwohl die Nidationsblutung sehr viel schwächer ist.
Die Blutung rund fünf bis 10 Tage nach dem Eisprung kann entstehen, wenn sich das befruchtete Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dabei werden oftmals Blutgefässe an der Schleimhaut verletzt und es kann ein wenig Blut durch die Vagina austreten.
Meistens sind es nur wenige hellrote Topfen oder Schlieren. Die Blutung bleibt schwach und dauert maximal zwei Tage. Wichtig ist, dass die Blutung nicht stärker wird oder länger andauert.
Zwischen- und Schmierblutungen
Die Ursache für Zwischen- und Schmierblutungen sind vielfälltig:
- Hormonhaushalt: Zu Beginn der Schwangerschaft passt sich der Hormonhaushalt an die neue Situation in Ihrem Körper an. Manche Frauen produzieren zu wenig Progesteron, was rund um den Zeitpunkt der regulären Periode eine feine Blutung auslösen kann (Durchbruchblutung). Diese Durchbruchblutung kann einige Male auftreten, immer dann, wenn Sie normalerweise die Periode bekommen würden.
- Gebärmutterhals: In selteneren Fällen löst auch das Weicherwerden des Gebärmutterhalses Blutungen in den ersten Schwangerschaftswochen aus.
- Zysten, Infektion: Blutungen können aber auch durch Zysten, Polypen und Infektionen in der Vagina oder am Gebärmutterhals auftreten.
- Fibrom: Ein Fibrom ist eine gutartige Wucherung an der Gebärmutterwand. Wenn sich nun die Plazenta genau an dieser Stelle einnistet, kann dies ebenfalls Blutungen auslösen.
- Blasenmole; Eine Blasenmole tritt auf, wenn sich der Embryo nicht richtig entwickelt, aber einige der Zellen, die die Plazenta bilden, weiter wachsen. Dies ist jedoch sehr selten und ist nur bei einer von 1000 Blutungen der Fall. Eine Blasenmole muss sofort vom Arzt entfernt werden.
- Geschlechtsverkehr; Beim Geschlechtsverkehr können ganz kleine Verletzungen der Blutgefässe in Ihrer Vagina oder am Muttermund, der nun viel mehr durchblutet ist als vor der Schwangerschaft, passieren, die Sie als feine Blutungen wahrnehmen werden.
- Schlag, Sturz: Natürlich können auch äussere Einflüsse wie ein Sturz oder ein Schlag gegen Ihren Bauch Ursache für Blutungen sein.
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Quellen:
- Kainer, F.; Nolden, A.: Das grosse Buch zur Schwangerschaft. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2009
- Universitätsspital Zürich, Ratgeber Schwangerschaft, Juni 2012
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