

Eileiterschwangerschaft (extrauterine Schwangerschaft)
Wenn sich Ihr befruchtetes Ei nicht in der Gebärmutter eingenistet hat, sondern irgendwo anders im Körper, „am falschen Ort“ also, dann spricht man von einer ektopen oder extrauterinen Schwangerschaft (griechisch: ektos - aussen; topos – Ort).
Die meisten extrauterinen Schwangerschaften treten im Eileiter auf (95%), weshalb man auch von einer Eileiterschwangerschaft spricht. Die Einnistung kann aber auch in den Eierstöcken oder der Bauchhöhle auftreten. Schwangerschaften im Gebärmutterhals, der Gebärmutterwand (beispielsweise in einer Narbe nach Kaiserschnitt) und im intramuralen Teil des Eileiters werden als Extrauteringravidität bezeichnet, sind jedoch, streng genommen, intrauterine, aber ektope Schwangerschaften.
Mit Ausnahme der Bauchhöhlenschwangerschaft ist eine extrauterine Schwangerschaften nicht überlebensfähig. Zwar kann das Ei bis zu 16 Tagen ausserhalb der Gebärmutter wachsen. Doch dann bräuchte es Sauerstoff und Nährstoffe. In der Regel stirbt der Embryo deshalb ab.
Bei der Bauchhöhlenschwangerschaft (1%) nistet sich die Plazenta in den Bauchorganen (Darm, Leber, Aoarta etc.) oder dem Bauchfell ein und erhält über diese genügend Nährstoffe für das heranwachsende Baby. Auch wenn es immer wieder Lebendgeburten gibt, muss auch eine Bauchhöhlenschwangerschaft vom Arzt beendet werden, denn das Sterberisiko für Mutter und Kind ist sehr hoch.
Von 1946 bis 2008 wurden 163 Bauhöhlenschwangerschaften analysiert, bei denen 72 Prozent der Föten und 12 Prozent der Mütter starben. Aber es gibt auch glückliche Geburten wie jene 1999 eines Mädchens in Utah (USA) oder von Drillingen einer 32jährigen Frau in Grossbritannien, wobei eines der Kinder in der Bauchhöhle wuchs.
Symptome für eine extrauterine Schwangerschaft
Eine extrauterine Schwangerschaft wird meistens zwischen der vierten und zehnten Woche der Schwangerschaft entdeckt – spätestens jedoch bei Ihrer ersten Vorsorgeuntersuchung, wenn die Ärztin/der Arzt oder die Hebamme in der Gebärmutter keine Fruchtblase entdeckt, mit Blutwerten aber das Schwangerschaftshormon (hCG) nachgewiesen werden kann, das auf eine Schwangerschaft hinweist.
Es kann aber auch sein, dass Sie bereits vorher erste Anzeichen haben. Das können Schmerzen und Unterleibskrämpfe sein und häufig haben die Frauen dann auch Blutungen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder sogar die Notfallstation des Spitals sofort aufsuchen, bei:
- Einseitigem heftig anhaltendem Schmerz im Unterleib oder plötzlich starken Schmerzen, die sich über den ganzen Unterleib ausbreiten
- Ungewöhnlich dunklen vaginalen Blutungen
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwitzen
- Schwindel
Ursache für eine extrauterine Schwangerschaft
Es gibt viele mögliche Ursachen für eine Eileiterschwangerschaft, die bei rund einer von hundert Schwangerschaften auftreten kann. Grundsätzlich kann es jede Frau treffen, allerdings gibt es ein paar Umstände, die das Risiko erhöhen können:
- frühere extrauterine Schwangerschaft: Das Risiko einer erneuten extrauterine Schwangerschaft liegt bei 10 bis 15 Prozent
- vorausgegangene Unterleibs-Entzündung erhöht das Risiko um ein 3,4 Faches
- Rauchen (mehr als 1 Pack Zigaretten/Tag) erhöht das Risiko um ein 3,9 Faches
- Alter der Schwangeren: Je älter Sie sind, desto höher das Risiko
- Wucherung (Endometriose) der Gebärmutterschleimhaut
- Operation am Unterleib (Blinddarm, Kaiserschnitt, eine Operation an den Eileitern)
- In-Vitro-Fertilisation IVF
- vorausgegangene Fehlgeburten
Die Progesteron freisetzende Spirale oder die Mini-Antibaby-Pille werden ebenfalls mit einer erhöhten Quote von extrauterinen Schwangerschaften in Verbindung gebracht.
Forscher aus Hongkonkg haben zudem herausgefunden, dass das Hormon Adrenomedullin Schuld an einer Eileiterschwangerschaft sein kann. Das Hormon hilft der Eizelle in die Gebärmutter zu wandern. Produziert Ihr Körper zu wenig davon, bewegen sich die Eileiter und die feinen Härchen in ihrem Inneren (Zilien) langsamer und die befruchtete Eizelle bleibt hängen.
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Quellen:
- E. Kucera, R. Lehner, Peter Husslein: Extrauteringravidität. In: Henning Schneider, Peter Husslein, Karl Theo M. Schneider: Die Geburtshilfe. Springer Verlag, 2006
- Medsana www.medsana.ch (Abrufdatum 3.2013)