

Präeklampsie (Schwangerschafts-Vergiftung)
Eine Präeklampsie ist eine Gestose und gehört zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen. Charakteristisch ist der hohe Blutdruck (höher als 140/90), der bereits ab SSW 20 festgestellt werden kann, und zu viel Eiweiss im Urin (Proteinurie).
Präeklampsie tritt in der Schweiz bei rund zwei bis drei Prozent aller Schwangerschaften auf und ist die häufigste Todesursache bei werdenden Müttern der westlichen Welt.
2004 sind gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) knapp 2000 Schwangere mit einem Durchschnittsalter von knapp 31 Jahren wegen Präeklampsie in ein Schweizer Spital eingewiesen worden. Bei 80 Prozent davon wurde die Geburt eingeleitet, bzw. ein Kaiserschnitt gemacht, über die Hälfte der Frauen hat ihr Baby vaginal zur Welt gebracht.
Damit eine Präeklampsie frühzeitig erkannt wird, wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung Ihr Blutdruck gemessen und Ihr Urin untersucht. Zudem gibt es neu Tests, die eine frühzeitige Erkennung erleichtern sollen.
Ursachen für eine Präeklampsie
Die genauen Ursachen, die zu einer Präeklampsie führen, sind heute noch weitgehend unklar. Die Präseklampsie weist auf eine schlechte Durchblutung der Blutgefässe in der Placenta hin. Dadurch erhält das Baby zu wenig Nährstoffe und wird sich nicht richtig entwickeln können.
Mögliche Ursachen dafür sind:
- immunologische Unverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind
- mangelnde Fähigkeit des weiblichen Organismus, die schwangerschaftsbedingten körperlichen Anpassungen vorzunehmen.
Sicher ist jedoch, dass verschiedene Faktoren das Risiko erhöhen können. Dazu gehören:
- Präeklampsie in der Familie
- Übergewicht
- Diabetes mellitus (2)
- chronische Nierenkrankheit
- ein schon vor der Schwangerschaft bestehender Bluthochdruck
- Mehrlingsschwangerschaften
- älter als 40 Jahren
- Umweltschadstoffe - vor allem Ozon. Einer schwedischen Studie hat gezeigt: Je grösser die Belastung einer Mutter im 1. Trimester mit Ozon ist, desto eher erkrankten sie an Präeklampsie.
Je früher in der Schwangerschaft der Blutdruck ansteigt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Präeklampsie bekommen. Diese Komplikation tritt aber erst nach der SSW 20 auf – manchmal sogar erst bei der Geburt.
Wie erkennt man eine Präeklampsie?
Es gibt verschiedene Hinweise auf eine Präeklampsie - aber nicht alle Anzeichen müssen zwingend sein. Auch treten die Anzeichen langsam auf. So gelten als Indizien:
- Bluthochdruck
- Eiweiss im Urin
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- allgemeines Unwohlsein oder Erbrechen
- grosse Wassereinlagerungen
- starke Bauchschmerzen.
Selbstverständlich treten nicht immer alle Symptome zusammen auf.
Wenn mehrere Riskofaktoren vorhanden sind, so ist es sinnvoll, wenn bei der 1. Vorsorgeuntersuchungen zusätzliche Unterschungen gemacht werden wie ein Doppler-Ultraschall der Gebärmutteratherie und die Untersuchung der biochemischen Marker PAPP-A und PlGF.
Damit können gemäss Studie 80-90% der Schwangerschaften erkannt werden, bei denen sich vor der SSW 33 eine Präeklampsie entwickelt sowie etwa ca. 35% der Fälle einer späten Präeklampsie.
Es gibt auch einen Bluttest, mit dem man Präeklampsie erkennen kann.
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Quellen:
- David Olsson, Universität in Umeå im „British Medical Journal“ (doi:10.1136/bmjopen-2012-001955)
- Fiona Milne u.a., The pre-eclampsia community guideline (PRECOG): how to screen for and detect onset of pre-eclampsia in the community, BMJ 2005;330:576, www.bmj.com (Abrufdatum 12.1.2015)
- Frauenärzte im Netz www.frauenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum 3.2013)
- Rolv Skjaerven, Department of Public Health Universität in Bergen „British Medical Journal“ (doi:10.1136/bmj.e7677)
- Universitätsspital Zürich, Ratgeber Schwangerschaft, Juni 2012
- Verein Präeklampsie / HELLP Schweiz , www.schwangerschaftsvergiftung.ch (Abrufdatum 3.2013)