

Tests für die Früherkennung von Präeklampsie (Schwangerschafts-Vergiftung)
Es gibt verschiedene Labortests mit denen das Risiko einer Präeklampsie festgestellt werden kann.
Früherkennung
Wenn mehrere Risikofaktoren für eine Präeklampsie vorhanden sind, ist es sinnvoll, wenn bei der 1. Vorsorgeuntersuchung zusätzliche Untersuchungen gemacht werden wie
- Doppler-Ultraschall der Gebärmutter-Arterie
- Untersuchung der biochemischen Marker PAPP-A und PlGF.
Damit können gemäss Studie 80-90% der Schwangerschaften erkannt werden, bei denen sich vor der SSW 33 eine Präeklampsie entwickelt sowie etwa ca. 35% der Fälle einer späten Präeklampsie.
Mit dieser Früherkennung ist es dann auch möglich, beispielsweise durch die vorbeugende Gabe von Acetylsalicylsäure (Aspirin), eine Präeklampsie zu vermeiden. So hat eine Studie gezeigt, dass durch die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure über die Hälfte der Fälle vermieden werden konte, wenn die Therapie in der SSW 15 begonnen wird.
Mehr dazu unter Präeklampsie: Therapie und Vorbeugen
Präeklampsie-Test ab SSW 20
Ab der SSW 20 kann ein Präeklampsie-Test darüber Auskunft geben, ob sich innerhalb der nächsten Wochen eine Präeklampsie entwickelt oder nicht.
Der Präeklampsie-Test misst zwei Eisweissstoffe im Blut der Mutter (die Proteine sFlt-1 und PIGF). Diese Stoffe sind dafür verantwortlich, dass in der Placenta neue Blutgefässe gebildet oder abgebaut werden.
Je nachdem, wie viel von welchem der beiden Eiweisse sich im Blut der Mutter befindet, kann die Entwicklung der Erkrankung kurzfristig vorausgesagt werden. Das heisst, der Test ermöglicht es den Ärzten zu sehen, ob Sie jetzt schon in Spital eingewiesen werden sollten oder noch nicht.
Je nach Testergebnis, das als Quotient der zwei Proteine angegeben wird, können Ärzte die Entwicklung der Erkrankung kurzfristig zuverlässig ausschliessen oder vorhersagen und sich somit auf die vorsorgliche Behandlung von Frauen mit hohem Risiko für eine Präeklampsie konzentrieren.
Gemäss Sonntagszeitung werden diese Tests am Berner Inselspital, am Kantonsspital Winterthur und am Zürcher Triemlispital bereits für alle Schwangeren eingesetzt.
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Quellen:
- Dr. med. Marc Baumann, Präeklampsie: Screening und Diagnostik mit neuen MarkerKombinationen, www.rosenfluh.ch (Abrufdatum 15.1.2015)
- Bujold E et al., Prevention of preeclampsia and intrauterine growth restriction with aspirin started in early pregnancy: a meta-analysis, Obstet Gynecol 2010;116:402-414, www.ncbi.nlm.nih.gov (Abrufdatum 15.1.2015)
- Medienmitteilung, Präeklampsie-Test von Roche hilft, lebensbedrohliche Erkrankung bei Risikoschwangeren vorherzusagen, 14.12.2014, www.roche.com (Abrufdatum 15.1.2015)