Hepatitis
Als Hepatitis werden alle entzündlichen Erkrankungen der Leber bezeichnet. Dabei werden die Leberzellen geschädigt und die Funktion beeinträchtigt. Aus einer chronischen Erkrankung können Leberentzündung oder sogar Leberkrebs entstehen.
Hepatitis kann durch Viren, Bakterien, Parasiten, Alkoholmissbrauch, Medikamente aber auch Chemikalien hervorgerufen werden. Am meisten aber stecken sich die Menschen durch einen Virus an, die alphabetisch mit den Buchstaben A bis E bezeichnet werden.
- Hepatitis A: Die Ansteckung erfolgt über Fäkalien, die über den Mund aufgenommen werden. Das kann durch engen Kontakt zu Kranken, durch verunreinigtes Wasser oder unhygienisch zubereitete Lebensmittel sein.
- Hepatitis B: Die Ansteckung erfolgt durch Blut, Blutprodukte, Speichel oder andere Körperflüssigkeiten auf dem Blutweg oder sexuelle Übertragung. In der Schweiz passieren die meisten Ansteckungen (80%) im Alter von 15 und 40 Jahren.
- Hepatitis C: Übertragung auf dem Blutweg.
- Hepatitis D: Die Ansteckung erfolgt durch Blut, Blutprodukte, Speichel oder andere Körperflüssigkeiten auf dem Blutweg oder sexuelle Übertragung. Angesteckt werden kann aber nur, wer bereits mit dem Hepatitis B-Virus infiziert ist
- Hepatitis E: wie Typ A
Sie können sich vor dem Virus schützen, indem Sie Reisen in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen meiden, vor allem sich von verunreinigtem Trinkwasser, Muscheln und anderen Lebensmitteln fernhalten, die mit Wasser in Kontakt kommen. Des Weiteren sollten Sie keinen sexuellen oder näheren Kontakt zu Menschen haben, die möglicherweise an Hepatitis erkrankt sind.
Wahrscheinlich wird Ihr Arzt in SSW 32 Ihr Blut auf Hepatitis untersuchen, selbst, wenn Sie geimpft sind. Impfungen sind gegen Hepatitis A und B möglich. Sollten Sie keine Antikörper haben, kann noch während der Schwangerschaft oder gleich nach der Geburt geimpft werden. Wenn Sie Antikörper haben, wird empfohlen, dass sich alle Personen in Ihrem Haushalt, sowie alle Ihnen nahestehenden Personen, mit denen Sie in engeren Kontakt kommen, sich einem Hepatitis-Test unterziehen und sich nötigenfalls impfen lassen. Die Hepatitis B Impfung bietet bei fast allen einen lebenslangen Schutz.
Risiko für mein Baby
Wenn Sie während der Schwangerschaft mit dem Hepatitisvirus A in Berührung kommen, kann es via Plazenta auf Ihr Baby übertragen werden. Allerdings sind keine Schädigungen des Babys bekannt.
Anders bei Hepatitis B: Hier besteht das Risiko einer Übertragung auf Ihr Baby weniger im Mutterleib als vielmehr bei der Geburt. Dafür steigt während der Schwangerschaft das Risiko für eine Frühgeburt auf 16% und auf ein niedriges Geburtsgewicht. Fehlbildungen sind glücklicherweise nicht zu erwarten. Stecken Sie sich erst gegen Ende der Schwangerschaft an, erhöht sich die Frühgeburtenrate auf 29% bei gleichzeitiger Totgeburtenrate von 10%.
Sollten Sie Hepatitis-Antikörper haben, wird Ihr Baby nach der Geburt ganz rasch gewaschen, um Ihr Blut von ihm zu entfernen. Gleichzeitig wird ihm in den ersten 12 Stunden eine Hepatitis-Impfung sowie spezielle spezifische Immun-globuline (Ig) gegeben, um eine Infizierung zu vermeiden. Dadurch kann das Risiko einer Übertragung von Ihnen auf Ihr Baby um über 90% verringert werden. Die Hepatitis-B-Impfung wird im Alter von einem und von sechs Monaten nochmals wiederholt. Denn Menschen, die sich schon im Kleinkindalter angesteckt haben, haben ein erhöhtes Risiko an Leberzirrhose oder Leberkrebs zu erkranken.
Ihr geimpftes Baby können Sie von Anfang an stillen.
Die Impfkosten werden durch die Grundversicherung der Krankenkasse übernommen (Ausnahmen: Impfung für Reisende).
Vitamin-K-Prophylaxe
Möglicherweise erhalten Sie ab SSW 36 eine Vitamin-K-Prophylaxe von 20 mg/Tag Konakionoral rund 7 bis 10 Tage vor der erwarteten Geburt. - siehe unter Vitamin K.
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Quellen:
- Bundesamt für Gesundheit BAG, Sektion Impfungen, Bern Broschüre Hepatitis B und Schwangerschaft, 5.2009
- Frauenärzte im Netz www.frauenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum 3.2013)
- G. Schubiger, B. Laubscher, O. Bänziger, Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen: Neue Empfehlungen, Schweizerische Ärztezeitung 2003;84: Nr 15 673, www.saez.ch