

Listeriose - Listerien
Listeriose (Listeria monocytogenes) ist eine bakterielle Erkrankung, die durch das Stäbchenbakterium (Listeria monocytogenes), das weltweit vorkommt, hervorgerufen wird. Das Bakterium ist gegen Kälte resistent und überlebt deshalb auch bei Kühlschranktemperaturen. Auch kann es in getrockneten Speisen vorkommen.
Das Bakterium ist sehr widerstandsfähig. Einzig durch Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren kann es abgetötet werden.
Ansteckung
Listeriose kann unter anderem durch den Verzehr von Rohmilch und Weich- bzw. Halbhartkäse aus roher und pasteurisierter Milch übertragen werden. Selten wird sie auch durch andere Lebensmittel wie rohes Fleisch, Fisch, Gemüse, aufgeschnittenen Früchten oder durch Kontakt mit erkrankten Tieren übertragen.
Eine Listeriose-Infektion kommt bei rund 12 von 100‘000 Schwangeren vor, also höchst selten.
Allerdings: Bis Ende Februar 2016 sind alleine im deutschen Baden-Württemberg vier Babys mit schwerer Listerien-Erkrankung zur Welt gekommen. Zwei Babys sind in den ersten Wochen daran gestorben.
Wie schadet Listeriose meinem Baby?
Listerien können bereits ab der fünften Schwangerschaftswoche auf das Ungeborene übertragen werden. Stecken Sie sich zu diesem Zeitpunkt an, führt dies in der Regel zu einer Fehlgeburt.
Häufiger kommt es im letzten Trimester zu Infektionen - mit schwerwiegenden Folgen. Aber auch über den Geburtsweg kann sich das Neugeborene mit Listerien infizieren. Die Folge sind eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung.
Während die Mutter meistens nur leichte Symptome aufweist oder gar nicht krank wird, liegt die Sterblichkeit bei den Neugeborenen recht hoch: In der Schweiz gemäss Bundesamt für Gesundheit bei 20%. Jährlich werden total 20 bis 60 Fälle gemeldet.
Behandlungsmöglichkeiten
Leider gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Alles, was Sie tun können, ist zu vermeiden, dass Sie sich anstecken.
So beugen Sie einer Listeriose-Infektion vor
- Konsumieren Sie nur pasteurisierte, hochpasteurisierte oder UHT-Milch und Milchprodukte.
- Verzichten Sie auf den Verzehr von Weichkäse, rohem Fleisch, vor allem Geflügel, Fisch und Meerestiere.
- Verzichten Sie auf Fertigprodukte mit Rohmilch.
- Waschen Sie den Salat, Gemüse und Obst vor dem Essen gründlich.
- Schälen Sie Früchte und Obst - vor allem Avocados.
- Verspeisen Sie keine Früchte, die bereits aufgeschnitten angeboten werden.
- Kochen Sie Gemüse gut durch.
- Bereiten Sie Fleisch und Gemüse separat zu.
- Verbrauchen Sie Lebensmittel, vor allem vakuumverpackte, möglichst bald nach Einkauf und vor Ablauf der angegebenen Mindesthaltbarkeit.
- Achten Sie auch im Kühlschrank auf Sauberkeit.
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Quellen:
- Aebi, R., Mühlemann M., Bühlmann G., Schällibaum M. Risikobeurteilung für L. monocytogenes in Schweizer Rohmilch-Emmentaler Käse. Agrarforschung 10, (8), 1-12, 2003 www.agroscope.admin.ch (1.2010) 2
- Baerlocher K., Brüschweiler B., Camenzind-Frey E., Diezi J., Hösli I., Huch R., Sutter-Leuzinger A., Voland Oliveira S. Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit. Gefahr für Mutter und Kind? Expertenbericht der Eidgenössischen Ernährungskommission. Bern, Bundesamt für Gesundheit, 2006.
- Bundesamt für Gesundheit (BAG), Broschüre „Ernährung für die Schwangerschaft und Stillzeit“, Stand 2008
- Camenzind-Frey E., Hesse-Lamm M., Laimbacher J., Bachmann G., Kluckert C., Renggli A., Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit. Bern: Bundesamt für Gesundheit (BAG), 2011.
- Heilpraxis.net; Rohmilchprodukte: Schon vier Babys mit schweren Keiminfektionen, www.heilpraxisnet.de (28.2.2016)