

Scheidenpilz während der Schwangerschaft (Vaginalmykose)
Ein Scheidenpilz ist eine gynäkologische Pilzinfektion, bei der sich Hefepilze (in 85% der Fälle Candida albicans) in der Vagina ablegen. Im Normalfall bleibt der Pilz einfach dort. Wenn jedoch Ihre Abwehr geschwächt ist, oder Sie Stress haben, wird Ihr Scheidenmilieu gestört und der Pilz kann ausbrechen. Das hängt aber auch von der hormonellen Situation (Zeitpunkt im Zyklus, Alter), von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und von äusseren Faktoren wie Ernährung, Hygiene und Medikamenteneinnahme (z. B. Antibiotika) ab.
Während der Schwangerschaft kann es häufig zu einem Scheidenpilz kommen. Ursache dafür ist die veränderte Hormonkonzentration, die das Wachstum von Hefepilzen in der Scheide fördert. Rund jede dritte Schwangere ist davon betroffen.
Die Symptome für einen Scheidenpilz sind ein erhöhter Scheidenausfluss (Fluor), der dick, weiss und cremig ist, fast wie Quark, sowie ein sehr starker Juckreiz, Brennen oder Rötungen im vaginalen Bereich.
In der Regel kann man eine akute Pilzerkrankung innert weniger Tage bekämpfen durch die Behandlung mit Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) in Form von Cremes, Zäpfchen oder Pasten.
Risiko für mein Baby
Grundsätzlich aber schadet der Scheidenpilz Ihrem Baby nicht. Allerdings kann er bei einer vaginalen Geburt auf Ihr Baby übertragen (80%) werden, indem sich der Pilz auf der Haut festsetzt und über den Mund in den Körper gelangt. Da der Körper des Neugeborenen den Pilz nicht bekämpfen kann, werden Sie vor der Geburt auf den Pilz hin untersucht. Ihre Ärztin/Ihr Arzt wird ab SSW 34 einen Abstrich machen und eine Pilzkultur anlegen. Nötigenfalls werden Sie dann äusserlich behandelt werden. Die gängigen Medikamente sind unschädlich für den Embryo oder Fötus.
Steckt sich ein Frühchen unter 1500 Gramm mit dem Scheidenpilz an, kann es sogar an einer möglicherweise tödlich verlaufenden Kandidasepsis erkranken (ca. 4%). Es stehen jedoch Antipilzmittel zur Verfügung, mit denen ein Frühchen behandelt werden kann.
Vorbeugung und Behandlung
- Zum Vorbeugung, wenn Sie baden oder schwimmen gehen: Tränken Sie einen Tampon in Olivenöl und Salbeitee und führen Sie ihn ein.
- Tragen Sie Baumwollunterwäsche.
- Versuchen Sie es mit dem Hausmittel der Hebammen: Joghurttampons: Tampon in Joghurt tauchen – und einführen.
- Sitzbäder mit ätherischen Ölen von Lavendel, Rose und Teebaum.
- Vermeiden Sie lange, heisse Bäder. Sie bieten die ideale warme und feuchte Umgebung, in denen Bakterien gedeihen.
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Quellen:
- Foto: Graham Colm / Wikipedia