Spitze Blattern (Varizellen) während der Schwangerschaft

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 31. Januar 2016

Spitze Blattern oder Windpocken (Varizellen) können für Schwangere lebensbedrohlich sein. Aber auch Ihr Baby wird geschädigt.

Spitze Blattern / Wilde Blattern / Windpocken ( Varizellen)

gürtelrose, babyweltenSpitze Blattern oder Windpocken (Varizellen), gehören zu den weltweit verbreitetsten Infektionskrankheiten. Ausgelöst werden sie durch das hochinfektiöse Varizella-Zoster-Virus (VZV). Die Krankheit heisst auch Windpocken, weil sie auch über einige Meter in der Luft (durch Wind) übertragen werden kann. Die Ansteckung erfolgt meist über Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten, Sprechen, etc.).

Wenn Sie sich während der Schwangerschaft anstecken, kann das für Sie lebensbedrohlich sein. Aber auch Ihr Baby wird geschädigt: Die Viren werden von Ihnen über die Plazenta auf Ihr Baby übertragen.

Eine Varizelleninfektion in der ersten Hälfte der Schwangerschaft führt in 0,4–2% der Fälle zu schweren Schädigungen, u.a. des zentralen Nervensystem. Fehlbildungen an Armen und Beinen, am Gehirn oder der Haut Ihres Babys können auftreten (Varizellensyndrom CVS). Rund die Hälfte der Babys, die im Mutterleib angesteckt wurden, sterben.

Erkranken Sie zwischen SSW 22 bis fünf Tage vor der Geburt, sind bislang keine Schädigungen am Fötus bekannt. Werden Sie hingegen fünf Tage vor bis zwei Tage nach Geburt krank, so wird das Virus noch auf Ihr Baby übertragen. Ihr Neugeborenes kann dann die Spitzen Blattern bekommen und möglicherweise daran sterben, da es noch keine Antikörper hat (neonatale Varizellen).

Gemäss den Daten des Universitätsspitals Lausanne erkranken in der Schweiz noch immer jedes Jahr rund 30 schwangere Frauen an Spitzen Blattern.

Wie kann ich mich vor Spitzen Blattern schützen

Im Normalfall haben Sie bereits als Kind wie 95% der Menschen in der Schweiz die hochansteckenden Spitzen Blattern gehabt. Wenn nicht oder wenn Sie sich nicht sicher sind, dann sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt: Sie können sich vor der Schwangerschaft auch impfen lassen.

Wenn Sie jemals Spitze Blattern hatten, ist das Varizella-Zoster-Virus noch immer in den Knotenpunkten der Nervenbahnen in Ihrem Körper vorhanden. Es kann somit zu einer sogenannten Zweitinfektion kommen, wenn das Virus bei einer Schwächung oder einer übermässigen Belastung wieder aktiviert wird. Das ist dann eine Gürtelrose (Zoster).

Kein Risiko für den Fötus besteht, wenn Sie als Schwangere eine Gürtelrose (Zoster) haben.

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Quellen:

  • Bundesamt für Gesundheit, Eidgenössische Kommission für Impffragen, Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen. Richtlinien und Empfehlungen (ehemals Supplementum XX). Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2006
  • Foto: © 2013 Babywelten GmbH