Toxoplasmose
Toxoplasmose (Toxoplasma gondii) ist eine Parasitenerkrankung, die über Katzenkot oder rohes Fleisch auf den Menschen übertragen wird.
In der Schweiz haben rund die Hälfte der Frauen Antikörper (=IgG positiv) gegen den Toxoplasmose-Erreger und sind damit gegen eine erneute Infektion geschützt.
Ansteckung
Die Ansteckung mit dem Toxoplasmose-Erreger (Toxoplasma gondii) erfolgt durch dessen Eier. Diese werden mit dem Kot von Katzen, dem Hauptwirt dieses Parasiten, ausgeschieden, durch Wind und Staub weiterverbreitet und können so auf Gemüse gelangen. Zudem werden die Eier von Nutztieren mit dem Gras gefressen und gelangen so ins Fleisch.
Eine Ansteckung ist daher über rohes Fleisch oder das Gemüse im Garten, welches evtl. direkt über den Kot freilaufender Katzen kontaminiert wurde, möglich.
Bei einer Toxoplasmose treten grippeähnliche Symptome auf. Es kann gut sein, dass Sie selbst die kaum bemerken.
Der Nachweis der Infektion erfolgt durch einen Bluttest, der seit einigen Jahren jedoch nicht mehr von der Grundversicherung automatisch bezahlt wird. Das heisst: Ihr Blut wird nicht mehr routinemässig bei der ersten Vorsorgeuntersuchung auf Toxoplasmose-Antikörper untersucht.
Wie schadet Toxoplasmose meinem Baby?
Besonder gefährlich ist die Toxoplasmose im 3. Trimester. Hier kann es zu Fehl- oder Totgeburten kommen. Rund zehn Prozent der Kinder, die in der Gebärmutter infiziert wurden, zeigen schon bei der Geburt die typischen Anzeichen einer Toxmosplamose: Hydrocephalus, Verkalkungen im Gehirn, Gelbsucht bei Leberentzündung, aber auch Lungen- und Herzmuskelentzündungen.
Die meisten Babys scheinen jedoch bei der Geburt noch gesund zu sein, weisen später aber Augen-, Gehör- und Entwicklungsstörungen auf.
Behandlungsmöglichkeiten
Glaubte man früher noch, dass eine rechtzeitige Behandlung der Mutter die Infektionsgefahr für das Baby mindern könnte, so weiss man heute, dass dies nicht der Fall ist.
Die einzig gute Therapie ist: Keine Toxoplasmose, d.h, dass Sie als Schwangere auf den Verzehr von rohem Fleisch gänzlich verzichten sollten. Vorsicht ist auch im Umgang mit Katzen angezeigt: Reinigen Sie das Katzenkistchen nur mit Handschuhen und waschen Sie sich danach gut die Hände, bzw. wechseln Sie die Kleidung. Oder noch besser: Lassen Sie jemand anderen - zum Beispiel Ihr Partner - das Katzenkistchen reinigen.
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Quellen:
- Bundesamt für Gesundheit (BAG), Broschüre „Ernährung für die Schwangerschaft und Stillzeit“ (12.2008)
- Camenzind-Frey E., Hesse-Lamm M., Laimbacher J., Bachmann G., Kluckert C., Renggli A. Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit. Bern: Bundesamt für Gesundheit (BAG), 2011