Zika-Virus: Was Sie als Schwangere beachten sollten
Seit 2015 treten in Lateinamerika und inzwischen auch in anderen Ländern Krankheitsfälle auf, die auf das Zika-Virus zurückzuführen sind. Dieses Virus ist seit 1947 bekannt.
In 60 bis 80 % der Fälle verläuft eine Infektion mit dem Zika-Virus symptomlos. In den übrigen 20 bis 40 % der Fälle können bei sonst gesunden Erwachsenen mittelschwere Symptome wie leichtes Fieber, Hautausschlag mit roten Punkten, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen auftreten. Manchmal kommt es zu einer nicht eitrigen Bindehautentzündung und seltener zu Erbrechen. Damit wäre das Zika-Virus nicht so schlimm.
Zahlreiche Elemente weisen darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen der Ansteckung mit dem Zika-Virus und der sogenannten Mikrozephalie mehr als wahrscheinlich ist. Das ist eine Missbildungen des Schädels und des Gehirns bei Neugeborenen. Wie das Bild zeigt, haben diese Babys einen viel kleineren Kopf und damit auch Fehlbildungen im Gehirn.
Wie steckt man sich mit dem Zika-Virus an?
Das Zika-Virus wird durch den Stich einer infizierten Tiger-Stechmücke (Aedes-Mücken) übertragen. Diese Mücke ist auch für die Übertragung des Dengue- und des Chikungunyafiebers verantwortlich. Die Mücke steckt sich an, indem sie eine infizierte Person sticht, und überträgt das Virus dann an eine andere Person aber auch an ihre Nachkommen.
Möglich ist aber auch eine Ansteckungen durch sexuelle Kontakte mit erkrankten Personen.
Warum ist das Zika für Schwangere gefährtlich
Wenn Sie Schwanger sind (oder schwanger werden möchten) sollten Sie eine Ansteckung mit dem Zika Virus unbedingt vermeiden. Denn das Virus kann in die Plazenta gelangen und dort die Versorgung des Fötus stören.
Ausserdem hat das Zika-Virus eine besondere Vorliebe für die Nervenzellen von ungeborenen Kindern. Die Gehirnentwicklung wird unterbrochen, es kommt zu Fehlbildungen und neurologischen Störungen. Ihr Baby kann mit einem missgebildeten Kopf, eben der sogenannten Mikrozephalie zur Welt kommen. In Brasilien kamen bisher 1700 Babys mit Missbildungen auf die Welt (Stand Juli 2016).
Risiko einer Missbildung
In den USA werden seit 2016 alle Zika-Fälle statisch erhoben. Die Auswertungen nach neun Monaten zeigen, dass es bei rund 6% der erfassten Zika-Virus-Infektionen während der Schwangerschaft zu Missbildungen bei Baby kam. In 11% der erfassten Fälle war die Schädigung so gross, dass es zu einer Fehlgeburt kam (oder Abtreibung).
Besonders gefährlich ist eine Ansteckung in den ersten Wochen der Schwangerschaft: Zwischen 1 bis 13 Prozent der Föten von infizierten Frauen erkranken dann an der Mikrozephalie oder anderer Komplikationen, wie eine Studie zeigt. 1) Gemäss US-Register beträgt die Missbildungsrate 11%, wenn die Ansteckung im ersten Trimester erfolgt, hingegen praktisch 0%, wenn sich die Schwangere erst im letzten Trimester ansteckt.
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Quellen:
- 1) T. Alex Perkins, Model-based projections of Zika virus infections in childbearing women in the Americas, doi:10.1038/nmicrobiol.2016.126, www.nature.com (25.7.16)
- 2) BAG; www.bag.admin.ch (5.6.2018)
- Bundesamt für Gesundheit, Zika-Virus, www.bag.admin.ch (Abrufdatum 20.7.2016)
- US Zika Pregnancy Registry, www.cdc.gov
- WHO, Zika, www.who.int (20.7.2016)