

Übersicht: Schwangerschafts-Beschwerden
Übelkeit / Brechreiz (Emesis gravidarum)
Drei von vier Schwangeren kennen das Problem der Übelkeit. Meistens ist sie besonders stark zwischen der SSW 5 und 12 und kann bis zur SSW 16 anhalten. Meistens tritt die Übelkeit am Morgen auf – kann aber auch zu jeder Tageszeit kommen. Der Grund dafür ist das Schwangerschaftshormons HCG (Human Choriongonadotropin), das nach dem 3. Monat wieder etwas abklingt.
Veränderte Essgelüste / Heisshunger
Vor allem zwischen dem 4. und 7. Schwangerschaftsmonat können die berühmt-berüchtigten Hungerattacken auftreten: Dann haben Sie plötzlich Lust auf bestimmte Speisen oder Getränke, die Sie vielleicht bisher gar nicht so gerne hatten wie zum Beispiel Erdbeeren mit Essigkgurken. Möglicherweise ist das ein Signal Ihres Körpers, um Mangelzustände (Mineralien, Eisen, Spurenelemente) auszugleichen.
In Kenia essen Schwangere sogar Steine, die sie ganz offiziell auf dem Markt kaufen können. Es handelt sich dabei um eine Tradition, doch sehen Ärzte darin auch die Kompensiuerng einer Mangelerscheinung: Wahrscheinlich "knabbern" die Frauen an den weissen Steinen, "Odowa" genannt, weil sie sonst zu wenig Eisen und Kalzium mit ihrer Nahrung aufnehme.
Vergesslichkeit
Während der Schwangerschaft haben Sie mehr Cortisol (Hydrocortison). Das ist ein Stresshormon, das verschiedene Vorgänge im Körper hemmt wie das Immunsystem und Entzündungen. Es ist eigentlich als Schutz für Sie und das Baby gedacht. Doch die Hormone beeinflussen natürlich auch das Gehirn.
So werden Sie schlussliger oder vergesslicher, je weiter die Schwangerschaft fortschreitet.
Vermehrter Speichelfluss
Vielleicht stört Sie ein vermehrter Speichelfluss. Denn die hormonellen Veränderungen wirken sich auch auf den Speichel aus: Sein PH-Wert sinkt und damit sind Ihre Zähne anfälliger für Karies. So sagte man früher auch: „Jedes Kind kostet einen Zahn."
Reinigen Sie Ihre Zähne regelmässig und gehen Sie zum Zahnarzt, damit er Ihnen vielleicht eine besonders fluorhaltige Zahnpasta geben kann.
Verstopfung / Blähungen
Verstopfung wird durch die hormonelle Umstellung verursacht. So wird die Nahrung langsamer durch Ihren Darm transportiert, damit Sie mehr Nährstoffe aufnehmen können und Ihr Baby optimal versorgt ist. Nehmen Sie keine Abführmittel, sondern stellen Sie vielmehr Ihre Ernährung um auf ballaststoffreichere Lebensmittel (Vollkorn, Gemüse) und trinken Sie vor allem viel. Auch Obst, Salat, Gemüse und Dörrfrüchte sind hilfreich.
Meiden Sie Schokolade, Kakao, Schwarztee, Bananen, Rüeblisuppe, Weissbrot, harte Eier und tragen Sie eher weite Kleidung. Wenn dies alles nichts nützt, kann Ihnen der Arzt oder der Apotheker helfen. Essen Sie lieber öfters kleine Portionen und gehen Sie viel an die frische Luft.
Um Blähungen zu vermeiden, verzichten Sie auf blähende Lebensmittel wie Kohl und stark gewürzten Speisen. Vor allem aber, trinken Sie viel.
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Quellen:
- Frauenärzte im Netz www.frauenaerzte-im-netz.de (3.2013)
- National Womens Health Information Center, US Department of Health and Human Services (Abruffdatum 3.0213)
- Universitätsspital Zürich, Ratgeber Schwangerschaft, Juni 2012
- Tagesspiegel, Warum essen in Kenia Schwangere Steine? video.tagesspiegel.de (6.12.2013)
- Fotos: Ruig Santos/Patrick Schrall/Farben1 by Fotolia.com