Ihre erste Vorsorgeuntersuchung
Bei den meisten Schwangeren findet die erste Vorsorgeuntersuchung in der SSW 11 bis 13 statt. Viele Ärzte aber bieten Schwangere bereits zwischen SSW 6 und 9 zum ersten Mal auf. Bei dieser ersten Untersuchung geht es darum, den Verlauf, Ort und das Alter der Schwangerschaft festzustellen. Gleichzeitig kann der Arzt sehen, ob Sie Mehrlinge erwarten.
Anamnese
Bei Ihrem ersten Besuch wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder die Hebamme mit Ihnen ein ausführliches Gespräch führen über
- aktuelle Krankheiten
- Einnahme von Medikamente
- Frühere Schwangerschaften (Geburten, Fehlgeburten, Abbrüche)
- Frühere Operationen
- Kinder- und Erbkrankheiten
- Ernährungsgewohnheiten
- Alkohol-, Drogen- und Nikotin konsum
- Sport
- Soziales Umfeld (häusliche Gewalt)
Einige Frauen empfinden die Fragen als Eingriff in Ihre Privatsphäre. Denken Sie daran, dass Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder die Hebamme Sie nicht einfach ausfragen sollen, sondern sich ein möglichst umfassenden Bild Ihrer Person und Ihres Körpers machen wollen, um Sie in den nächsten Wochen der Schwangerschaft optimal zu unterstützen.
Wahrscheinlich erhalten Sie Tipps zu Ernährung und Sport und es wird Ihnen die Einnahme eines Vitaminpräparates empfohlen, das auch Folsäure und Eisen enthält. Und Ihre Ärztin/Ihr Arzt werden Sie über Möglichkeiten, Grenzen und Risiken der freiwilligen, pränatalen Tests informieren, die normalerweise keine Vorsorgeuntersuchung zum Wohl des Kindes ist, sondern einer Auswahlentscheidung zur Verhinderung eines Kindes mit bestimmten genetischen Merkmalen dient.
Körperliche Untersuchung
Sie werden gewogen und Ihr Blutdruck und Ihr Puls wird gemessen. Ihre Brust wird abgetastet und allfällige Krampfader oder Wassereinlagerungen aufgenommen.
Ihre Ärztin/Ihr Arzt macht vielleicht einen Krebsabstrich vom Ihrem Gebärmuttermund und untersucht das Scheidensekret, ob eine Infektion vorliegt. Bei der vaginalen Untersuchung wird Ihr Arzt oder Ihre Hebamme auch feststellen, dass sich Ihr Körper schon sehr auf die Schwangerschaft eingestellt hat: Ihr Muttermund und die Scheide haben sich bläulich verfärbt und Ihre Gebärmutter hat sich vergrössert. Das liegt an den Hormonen, die alles dafür tun, dass es Ihrem Baby in Ihrem Bauch gut geht.
Nach einer Vaginaluntersuchung kann es sein, dass Sie ein paar Tropfen Blut verlieren. Das ist harmlos, denn Ihre Gebärmutter sowie der Gebärmuttermund wird nun stark durchblutet, sodass beim Untersuch auch mal ein Äderchen platzen kann.
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Quellen:
- Stellungnahme der Zentralen Ethikkommission (ZeK) der SAMW zu Pränatales Screening auf Trisomie 21: Einsatz des Präna-Tests, 26. Oktober 2012