Juckreiz während der Schwangerschaft

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 18. Juni 2017

Besonders in der zweiten Schwangerschaftshälfte klagen viele über Juckreiz. 12 Tipps, den Juckreiz zu mindern.

Der Grund für den Juckreiz liegt einerseits an den Hormonen, anderseits aber auch daran, dass sich die Haut enorm dehnen muss. Zusätzlich wird die Haut durch eine erhöhte Schweissbildung gereizt. Besonders Frauen mit trockener Haut leiden unter Juckreiz.

Einige Schwangere haben auch gerötete Handflächen und Fusssohlen, die brennen und jucken.

Wenn der Juckreiz anhält, zunehmend stärker wird und sich Entzündungen auf der Haut entwickeln, sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme sprechen.

In seltenen Fällen ist der Juckreiz ein Zeichen für einen schwangerschaftsbedingten Gallenstau (Schwangerschaftscholesta). Diese Leberfunktionsstörung kann die Gerinnung des Blutes beeinflussen und es kann zu vorzeitigen Wehen kommen. Die Schwangerschaftscholesta kann bei der Blutuntersuchung festgestellt und medikamentös behandelt werden.

Spüren Sie einen Juckreiz im Scheidenbereich, haben Sie möglicherweise einen Scheidenpilz oder eine Infektion. Konsultieren Sie in diesem Fall Ihre Ärztin/Ihre Arzt oder Ihre Hebamme.

Bei andauerndem Juckreiz mit Ausschlag und Wundsein sollten Sie Ihre Ärztin/ Ihren Arzt informieren. Es kann sich um eine Allergie handeln. Zeigen sich auf der Haut juckende Quaddeln, Papeln oder Bläschen, leiden Sie vielleicht an einer Schwangerschaftsdermatose, die mit einer entsprechenden Behandlung wieder heilt. Eine weitere Therapiemöglichkeit besteht in der Bestrahlung mit UV-B-Licht und Vitamin-K-Spritzen.

12 Tipps, den Juckreiz zu mindern

  1. Tragen Sie bequeme, weiche und luftige Kleidung, wenn möglich aus Baumwolle oder Seide. Meiden Sie synthetische Stoffe und Wolle.
  2. Verzichten Sie auf Weichspüler. Dieser kann die Haut reizen.
  3. Ernähren Sie sich möglichst fettarm.
  4. Trinken Sie viel Wasser oder Tee.
  5. Verwenden Sie PH-neutrale Seifen, die nicht austrocknen, oder verzichten Sie ganz auf Seife.
  6. Vermeiden Sie lange, heisse Bäder und Saunagänge, weil sie die Haut austrocknen.
  7. Verwenden Sie keine Pflegeprodukte, die Phthalate enthalten. Phthalate sind Weichmacher, und stehen unter Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen.
  8. Verwenden Sie reichhaltige Körperlotions, Cremes auf Wasserbasis oder Körperöle mit Mandelöl, Jojobaöl oder Vitamin-E-reiches Weizenkeimöl.
  9. Tupfen Sie die Haut nur fein ab beim Abtrocknen und reiben Sie nicht.
  10. Trinken Sie Pfefferminz-, Tausendgüldenkraut- oder Schafgarbentee (Achtung: Pfefferminztee kann kurz vor der Geburt die Milchbildung hemmen).
  11. Vermeiden Sie Bürstenmassagen, auch wenn dies für kurze Zeit Erleichterung bringt. Danach ist der Juckreiz umso stärker.
  12. Antihistamin-Gels (z.B. Dimetinden, Clemastin) können den Juckreiz lindern, aber auch eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen.
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Quellen:

  • Universitätsspital Zürich, Ratgeber Schwangerschaft, Juni 2012
  • Foto: © Hannes Eichinger - Fotolia.com