Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum)
Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum) sind eine der lästigen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Rund jede zweite Schwangere leidet - mehr oder weniger - darunter.
Wenn Sie eine Veranlagung zu Dehnungsstreifen haben, haben Sie vielleicht schon in der Pubertät leichte Streifen bekommen, wenn Sie zu schnell gewachsen sind.
Jüngere Frauen neigen eher zu Schwangerschaftsstreifen als ältere Schwangere.
Wie entstehen Schwangerschaftsstreifen?
In der Haut ist ein Netz aus Kollagenen und elastischen Fasern eingebettet, das für die Elastizität der Haut verantwortlich ist.
Wenn nun die Haut zu sehr gedehnt wird, entstehen mikroskopisch kleine Risse in der Lederhaut. Während der Schwangerschaft kann davon vor allem die Haut an Bauch, Hüften, Brust und Oberschenkeln betroffen sein.
Dazu kommt, dass das Hormon Kortisol, das während der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird, das Unterhautgewebe etwas weniger elastisch werden lässt. So kann es bei Überdehnungen des Bindegewebes zu Faserrissen und Vernarbungen im Unterhautfettgewebe kommen – die Schwangerschaftsstreifen entstehen
Am Bauch verlaufen die Streifen normalerweise von oben nach unten, während sie am Busen strahlenförmig zur Brustwarze hin angeordnet sind. Sie haben eine unebene Oberfläche und sind einen bis mehrere Zentimeter lang und können bis zu zwei Zentimeter breit werden. Die ersten Streifen tauchen selten vor der SSW 16 auf – meistens sogar erst gegen Ende der Schwangerschaft.
Wegen der durchscheinenden Blutgefässe sind sie erst rötlich gefärbt. Nach der Schwangerschaft verblassen sie und werden normalerweise etwas schmäler. Glück haben Sie, wenn sie sich nach der Schwangerschaft sogar ganz zurück bilden.
Ob und wie stark die Streifen auftreten, hängt vor allem von Ihrem Bindegewebe und davon ab, wie rasch Sie zunehmen. Natürlich sind Frauen, die Zwillinge erwarten, eher anfällig für Schwangerschaftsstreifen.
Sie können jedoch versuchen, die Schwangerschaftsstreifen etwas zu vermindern oder möglicherweise auch gar nicht erst entstehen zu lassen. Dafür sollten Sie bereits in den ersten Monaten der Schwangerschaft beginnen, möglichst bevor erste körperliche Veränderungen sichtbar sind, die Elastizität der Haut zu fördern.
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Quellen:
- Frauenärzte im Netz, Pressemitteilung, Schwangerschaft: Moderate Gewichtszunahme beugt Schwangerschaftsstreifen vor. www.frauenaerzte-im-netz.de (.8.2011)
- Soltanipoor F, Delaram M, Taavoni S, Haghani H. The effect of olive oil on prevention of striae gravidarum: a randomized controlled clinical trial. Complement Ther Med. 2012 Oct;20(5):263-6, www.ncbi.nlm.nih.gov (Abrufdatum 6.2013)
- Universitätsspital Zürich, Ratgeber Schwangerschaft, Juni 2012
- Foto: © Hannes Eichinger - Fotolia.com