Papi werden im Alter von 50 und mehr

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 28. Juni 2018

Im Alter von 50 Jahren (nochmals) Papi zu werden holt die Jugend zurück. Was das für Sie bedeutet, erklärt Babywelten.

Papi werden mit 50 Jahren

Im Alter von 50 Jahren erstmals – oder nochmals – Papi werden, ist etwas ganz spezielles: Das Baby holt die Jugend zurück und Sie sind bereit, nun das Familienleben voll zu geniessen.

Noch vor zwanzig Jahren wären Sie mit diesem Alter ein Exot im Gebärsaal gewesen. So waren 1980 nur gerade 394 oder 0.56% aller frischgebackenen Väter über 50 Jahre alt. Erst mit der Weiterentwicklung der Reproduktionsmedizin stieg der Anteil der älteren Herren. 2017 wurden 1415 Mäner über 50 Jahre Papi, das sind etwas über 2% (Total 65'375). Rund 10 Prozent dieser Papi ist sogar älter als 60 Jahre.

Was Sie wissen sollten

Die einen lernen Golf zu spielen, die anderen werden mit über 50 Jahren (nochmals) Vater. So das Klischee. Tatsache aber ist, dass sich die Zahl der über 50jährigen Väter in den Gebärsäälen der Schweiz in den letzten 30 Jahren verdreifacht hat.

Die späte Vaterschaft wird immer populärer: Sei es, weil Sie sich vielleicht erst jetzt, wo Sie das Leben genossen, die Wunschstellung im Beruf erreicht und finanziell vollkommen abgesichert sind, sich der Verantwortung für ein Baby stellen. Oder bisher gar nie Zeit und Muse hatten, über Nachwuchs nachzudenken?

Oder weil Sie nun, nachdem Sie die Midlife-Krise und die Scheidung überwunden haben, nochmals ein Kind möchten, für das Sie mehr Zeit aufwenden können, als dies bei Ihren ersten Kindern der Fall war? Diesmal das Baby wirklich aufwachsen zu erleben?

Oder ist es vielleicht einfach, weil Sie sich geschmeichelt fühlen, dass die junge Frau an Ihrer Seite Sie als Vater Ihres Kindes auserwählt hat?

Bestimmt aber haben Sie die Entscheidung, (nochmals) die Verantwortung für ein kleines Menschenwesen zu übernehmen, sorgfältig abgewogen und sind sich sicher, was nun auf Sie zukommt: Nämlich den Rest des Lebens noch wirkliche Verantwortung zu tragen.

Wenn man in diesem Alter Vater wird, wird man wohl oder übel mit der eigentlichen Sterblichkeit konfrontiert. Sie werden sich vielleicht fragen: Wie alt bin ich, wenn mein Kind 10, 20 oder 30 Jahre alt sein wird? Werde ich noch erleben, wenn es erstmals Auto fährt? Ist es die Erfüllung des Lebens oder ein reiner Egotrip? Die Antwort können nur Sie sich selbst geben.

Sie fragen sich vielleicht auch, wird mir mein Kind eines Tages Vorwürfe machen, dass es so einen alten Vater hat? Auch wenn dieses Thema nicht vermieden werden kann – vorrangig wichtig ist nicht Ihr Alter, sondern die Qualität der Beziehung, die Sie zu Ihrem Kind aufbauen! Sie können als Junggebliebener mit 50 Jahren Ihrem Kind sogar näher sein als mancher 30jährige, der wegen Beruf und Hobbys kaum Zeit für sein Kind hat, und Sie können Ihrem Kind wahrscheinlich eine finanziell gesicherte Zukunft bieten. In Ihrem Alter ist man sich solcher Dinge viel mehr bewusst und weiss, wie wichtig Geborgenheit, Zeit und Zuneigung sind.


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Quellen:

  • Bundesamt für Statistik, Alter des Vaters bei der Geburt des Kindes, März 2015, www.bfs.admin.ch (Abrufdatum 30.3.2015)
  • Kong A u.a., Rate of de novo mutations and the importance of father's age to disease risk, 2012 Aug 23;488(7412):471-5. doi: 10.1038/nature11396, www.ncbi.nlm.nih.gov (2.3.2014)
  • Men's Helath Report, www.maennergesundheitsbericht.de (2.3.14)
  • Foto: © DURIS Guillaume - Fotolia.com